Porsche steht kurz vor dem Gewinn Hersteller-WM

Von Oliver Müller
Die beiden Porsche 919 Hybrid aus der FIA WEC

Die beiden Porsche 919 Hybrid aus der FIA WEC

Das vorletzte Rennwochenende der FIA-WEC-Saison hat bereits begonnen. Auf der Formel-1-Rennstrecke von Shanghai könnte Porsche gegen Audi und Toyota bereits vorzeitig die Marken-Weltmeisterschaft für sich entscheiden.

An diesem Wochenende könnte es bereits so weit sein: Porsche hat die Möglichkeit, die Hersteller-Weltmeisterschaft (auch Marken-Weltmeisterschaft genannt) der Sportwagen-WM für sich zu entscheiden. Und das sogar vorzeitig. Denn das Rennen in Shanghai ist erst der vorletzte Lauf der Saison 2015 in der FIA WEC. Das Finale steigt am 21. November in der Wüste von Bahrain.

Die Rechnung ist für Porsche ist eigentlich ganz einfach: Nach den sechs bisherigen WM-Läufen liegt man in der Hersteller-WM 53 Punkte vor Kontrahent Audi. (264 zu 211) Toyota ist mit 199 Zählern bereits weit abgeschlagen und kann somit seinen Titel aus 2014 nicht mehr verteidigen. Insgesamt kann ein Hersteller pro Wochenende maximal 44 Punkte einfahren. Dies wäre der Fall bei einem Doppelsieg (mit 25 Zählern für Platz 1 und 18 für den zweiten Rang) sowie dem in der FIA WEC üblichen Extrapunkt für die Pole-Position. Um also vorzeitig Weltmeister zu werden, müsste Porsche vor dem Finale in Bahrain noch einen Vorsprung von mindestens 44 Punkten auf Audi haben. Oder anders herum ausgedrückt: Man dürften in Shanghai maximal neun Zähler auf Audi einbüssen.

Spekuliert man, dass Porsche am Samstag (wie schon bei den sechs vergangenen Rennen des Jahres) die Pole-Position herausfahren wird und sich somit den Extrapunkt sichert, könnte die Mannschaft aus dem Schwäbischen am Sonntag im Rennen also sogar zehn Punkte weniger holen als die Ingolstädter Konkurrenz. Das bedeutet: Bei einem Porsche-Sieg im Rennen könnte der zweite 919 Hybrid sogar ausfallen, und Porsche wäre trotzdem vorzeitig Weltmeister. Rechnung: In diesem Fall bekäme Porsche 25 Punkte und Audi würde maximal auf 33 Zähler kommen (für Platz zwei und drei). Weitere Gedankenspiele zu potentiellen Zieleinläufen ersparen wir uns an dieser Stelle.

Sollte Porsche tatsächlich den Titel einfahren, wäre dies eine bemerkenswerte Leistung der Truppe um Leiter-LMP1 Fritz Enzinger. Denn Porsche ist im Vergleich zur Konkurrenz Neuling. Audi ist schon seit 1999 in der Prototypen-Szene am Start und Toyota kam im Jahr 2012 zurück. Doch während Toyota schon die ganzen Einrichtungen bzw. teilweise auch das Personal aus der vorangegangenen Formel-1-Zeit nutzen konnte, begann Porsche im LMP1-Bereich bei Null. Die Prototypen-Mannschaft um Fritz Enzinger agiert nämlich auch weitgehend losgelöst von Porsche Motorsport, wo die Einsätze und Entwicklung der GT-Renner erfolgen. «Im zweiten Jahr schon um den WM-Titel kämpfen zu können, ist eine starke Leistung von allen im Team. Diese Situation ist deutlich früher eingetreten, als man erwarten konnte», resümiert Enzinger.

Selbst wenn es am Wochenende noch nicht mit dem Hersteller-Titel klappen sollte, wäre für Porsche ja lediglich ein Matchball vergeben. Beim Finale in Bahrain hätten man den nächsten. Und die Strecke dort würde dem 919 Hybrid vom Layout her sogar noch besser passen, als der Kurs in Shanghai.

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