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Porsche zeigt erstmals den Weltmeister-Motor

Von Oliver Müller
So sieht des Motor des Porsche 919 Hybrid aus

So sieht des Motor des Porsche 919 Hybrid aus

Mit dem Porsche 919 Hybrid konnte Porsche 2015 den 17. Gesamtsieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans feiern. Dazu kam noch der Titel in der Sportwagen-WM (FIA WEC). So sieht der Motor des Rennwagens aus.

2014 kehrte Porsche in die grosse Klasse der Sportprototypen zurück. Dafür entwickelte das Team aus Weissach mit dem 919 Hybrid einen revolutionären Le-Mans-Prototypen. Und daraus wurde eine echte Erfolgsgeschichte. Nicht nur, dass man 2015 einen souveränen Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans erzielte, es wurde auch die Weltmeister-Titel in der FIA WEC eingefahren.

Mit verantwortlich für die grossen Triumphe ist der 2-Liter-Turbo-Vierzylindermotor. Damit schlug die Mannschaft um den Technischen Direktor Alexander Hitzinger einen sehr ungewöhnlichen, eigentlich sogar auch riskanten Weg ein, denn an so ein spezielles Konzept hatte sich die Konkurrenz damals nicht herangetraut. Zum Beginn des neuen Reglements im Jahr 2014 setzte Audi einen 4L-V6-Turbodiesel und Toyota einen 3,7L-V8-Saugmotor ein. «Wir hatten von Anfang an auf ein mutiges aber auch richtiges Konzept gesetzt. Das hat sich nun bewährt», so Hitzinger. Erst zu dieser Saison wird Toyota ebenfalls einen kleinvolumigen Benzin-Turbo in seinen neuen LMP1 einbauen.

Nun zeigt Porsche erstmals den so revolutionären Motor, der wie eigentlich bei LMP-Rennwagen üblich (Ausnahme im letzten Jahr natürlich der Nissan) die Hinterachse antreibt und über 500 PS leistet. In Kombination mit zwei Hybrid-Systemen (Abgas- bzw. Bremsenergie-Rückgewinnung) wird der 919 Hybrid sogar temporär zum Allradler. Für die zwischenzeitige Energie-Speicherung werden Lithium-Ionen-Batterien verwendet.

Der Motor dient auch (zumindest teilweise) als Vorlage für die Serienentwicklung: Die neuen Turbo-Vierzylindermotoren für den Porsche 718 Boxster übernehmen Technologiebausteine und Entwicklungs-Know-how aus dem Rennmotor. Zum Beispiel den Zylinderabstand, die kurzhubige Auslegung und die zentrale Benzindirekteinspritzung. Wie jeder Porsche wird auch der 919 Hybrid am Standort Weissach entwickelt, und insbesondere im Antriebsbereich arbeitet das Team von Hitzinger sehr eng mit Ingenieuren aus der Serienentwicklung zusammen. «Sie helfen uns massgeblich bei den Themen Verbrennungsentwicklung und Gemischaufbereitung, wir nutzen auch dieselben Prüfstände wie die Serie», beschreibt er. Übrigens: Bei aller Verwandtschaft ist der Vierzylinder im 919 kein Boxertriebwerk wie die neue Turbo-Generation für den 718 Boxster, sondern ein V-Motor mit 90 Grad Bankwinkel.

Start die FIA-WEC-Saison 2016 sind die 6 Stunden von Silverstone am 17. April.

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