GTE Pro: Ford und Ferrari werden nicht eingebremst

Von Oliver Müller
Die Konkurrenz bekam in Le Mans zumeist das Heck des Ford GT zu sehen

Die Konkurrenz bekam in Le Mans zumeist das Heck des Ford GT zu sehen

Für das 6-Stunden-Rennen am Nürburgring haben FIA und ACO eine Anpassung der Balance of Performance ausgesprochen. Diese betrifft jedoch nur die Modelle von Aston Martin, Corvette und Porsche.

Die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans standen in der GTE-Pro-Kategorie ganz klar im Zeichen des Zweikampfs zwischen Ford und Ferrari – also genauso wie es sich bereits vor 50 Jahren schon einmal beim Langstrecken-Klassiker an der Sarthe zugetragen hatte. Die Modelle dieser beiden Hersteller dominierten das Geschehen Mitte Juni so sehr, dass die anderen Fahrzeuge regelrecht auf verlorenem Posten standen. «Gegen diese beiden F-Autos haben wir einfach keine Chance. Die fahren in einer anderen Liga», schimpfte ein Pilot eines anderen Herstellers im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Grundsätzlich ist gegen eine Dominanz von Fahrzeugen ja auch nichts einzuwenden. Wer ein besseres Auto baut, ist halt vorne. Jedoch ist die Sache in der GTE-Pro-Kategorie, ein wenig anders zu bewerten: Denn damit sich genügend Hersteller in der Klasse engagieren, wurden von den Regelhütern sogenannte Waiver (also technische 'Extrawürste') und eben die Balance of Performance eingeführt. Somit sollte es allen Teilnehmern potentiell möglich sein, zu gewinnen. «Ohne die BoP wären wir sicher nicht mit dabei», bemerkte der Vertreter eines Herstellers gegenüber SPEEDWEEK.com.

Wenn sich eine Klasse also komplett der BoP verschrieben hat (ob man sie mag oder nicht), dann sollte sie halt auch dementsprechend umgesetzt werden. Gerade nach der übermächtigen Vorstellung von Ford und Ferrari in Le Mans wurde dies nochmals mehr als deutlich.

Nun kam die neue Einstufung für den nächsten Lauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) - die 6 Stunden am Nürburgring - heraus. Darin wurden jedoch keinerlei Anpassungen an der Einstufung des Ford GT und des Ferrari 488 GTE vorgenommen!

Lediglich die Konkurrenz-Modelle von Aston Martin, Corvette und Porsche bekamen kleinere Zugeständnisse: So wird der Vantage V8 einen um 0,4 Millimeter grösseren Luftmengenbegrenzer fahren dürfen. Mit 29,8 mm ist er dann exakt genauso gross, wie vom ursprünglichen technischen Reglement für einen 4,5L-Sauger vorgesehen. Porsche darf im Verhältnis zu Le Mans 15 Kilogramm an Gewicht aus dem 911 RSR schrauben und erhält einen um 0,2 mm grösseren Restriktor. Die Corvette C7.R wird um 20 kg erleichtert, und bekommt ebenfalls 0,4 mm mehr Luft (dann 29,4 mm). Da das amerikanische Muscle-Car in der GTE-Pro-Klasse der FIA WEC jedoch nur in Le Mans antrat, haben die Änderungen aktuell lediglich theoretischen Wert.

Ausserdem wurden für alle Fahrzeuge noch die Tankgrössen angepasst – oder besser gesagt auf das Niveau vom 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps gebracht. Für Le Mans wurden die Tankinhalte etwas vergrössert, um allen Modellen 14-Runden-Stints zu ermöglichen.

Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Änderungen auf das 6-Stunden-Rennen am Nürburgring (22. bis 24. Juli) auswirken werden, oder ob für den weiteren Saisonverlauf weitere Anpassungen von Nöten sind.

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