Marcel Fässler: «Für Audi war ein Doppelsieg drin»

Kolumne von Marcel Fässler
Marcel Fässler ist einfacher Sportwagen-Weltmeister (2012) und dreifacher Le-Mans-Sieger (2011, 2012, 2014)

Marcel Fässler ist einfacher Sportwagen-Weltmeister (2012) und dreifacher Le-Mans-Sieger (2011, 2012, 2014)

In seiner Kolumne bei SPEEDWEEK.com berichtet Audi-LMP1-Fahrer Marcel Fässler regelmässig über seine Auftritte in der Sportwagen-WM (FIA WEC). Lauf fünf fand im Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko statt.

Hallo, liebe Leser von SPEEDWEEK,

ich freue mich, Euch an meinen Einsätzen in der Sportwagen-WM teilhaben lassen zu können. Beim Rennen in Mexiko kamen André Lotterer und ich am Wochenende auf Platz zwei ins Ziel. Rückblickend bin ich mit diesem Resultat jedoch nicht wirklich zufrieden. Denn von der reinen Pace her hatten wir mit beiden Autos grosse Chancen auf einen Doppelsieg. Das technische Update, das wir nach Le Mans bekommen haben , war ein grosser Schritt nach vorn. Das wurde schon beim vorangegangen Rennen am Nürburgring deutlich.
Leider hatten wir in Mexiko wieder etwas Pech mit den Full-Course-Yellow-Phasen, die uns zwei Mal ordentlich Zeit kosteten. Doch unsere Technik ist aktuell immer noch zu anfällig. Es sind zwar zumeist nur Kleinigkeiten, doch die sind letztendlich rennentscheidend. Das ist sehr schade, denn ein schnelles Auto nützt nichts, wenn es nicht sechs Stunden lang ohne Probleme durchfährt.

Ein bisschen enttäuscht bin ich auch darüber, was man aus der früher so tollen Rennstrecke in Mexiko gemacht hat. Ich fuhr im Autódromo Hermanos Rodríguez ja bereits im März 2007 für das Team Schweiz den A1-Grand-Prix. Damals verfügte der Kurs noch über richtig viel Flow und super Kurvenkombinationen. Jetzt findet man dort hauptsächlich Erste- und Zweite-Gang-Kurven, sodass er leider fast schon zu einem „Micky-Mouse-Kurs“ geworden ist.

Obwohl sich die Strecke in Mitten der mexikanischen Hauptstadt befindet, haben wir von der City nur sehr wenig mitbekommen. Mexiko-Stadt soll kulturell ja einiges zu bieten haben. Doch dafür gab es keine Zeit. Lediglich auf dem Weg vom Hotel zum Autódromo und zurück konnten wir einen kleinen Eindruck gewinnen. Es war schon sehr interessant zu sehen, wie die Menschen dort im Strassenverkehr organisiert sind. Nur so viel: Ich war ganz froh, dass ich nicht selbst fahren musste. 

Dieses Mal schreibe Euch von unterwegs. Ich bin mit meinem Teamkollegen Benoît Tréluyer gerade auf einer sechstägigen Fahrrad-Tour von San Francisco über den Highway 1 bis nach Los Angeles. Für uns beide ist das ein richtiges Abenteuer und wir freuen uns riesig darauf. Das Gute daran ist auch, dass wir für das Rennen in Austin/Texas (15. bis 17. September) in einer ähnlichen Zeitzone bleiben und dabei noch Sport machen können. 

Die gemeinsame Woche auf dem Rad ist zusätzlich auch Motivation für Austin. Ich bin überzeugt, dass wir dort wieder ganz vorne mitfahren können. Auch Benoît sollte dann wieder absolut fit sein und mit uns das 6-Stunden-Rennen bestreiten können. Darauf freuen sich alle im Team schon sehr.
Im Hinblick auf die Marken-Weltmeisterschaft wollen wir in Austin für Audi die maximalen Punkte herausholen.

Drückt uns also die Daumen, dass André, Benoît und ich beim sechsten Saisonlauf endlich unseren ersten Sieg 2016 einfahren können.

Euer Marcel Fässler

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