Erdbeben bei Williams: Technikchef Pat Symonds weg!

Von Mathias Brunner
Pat Symonds

Pat Symonds

Vor kurzem hat Williams-Technikchef Pat Symonds (63) gesagt: «Ich werde ins zweite Glied zurücktreten, ich weiss nur nicht, wann das passieren wird.» Offenbar früher als erwartet: Trennung von Williams!

Pat Symonds hat seinen Posten als Technikchef des Williams-Rennstalls zur Verfügung gestellt. Das Formel-1-Urgestein, seit Toleman-Zeiten anfangs der 80er Jahre in der Formel 1, arbeitete seit Mitte 2013 für den Traditionsrennstall von Sir Frank Williams. Seinem Einfluss war es zu danken, dass Williams die Saison auf dem tollen dritten Platz abschloss, das gleiche Ergebnis konnte 2015 eingefahren werden.

Teamchefin Claire Williams: «Pat war in den vergangenen drei Jahren eine enorme Verstärkung für dieses Team. Sein Engagement war der Ausgangspunkt für eine grössere Umstrukturierung, und Pat war ganz elementar, um aus Williams einen besseren Rennstall zu machen. Ich möchte ihm für all seine harte Arbeit und seine Hingabe danken. Nun schauen wir voraus. Wir werden Einzelheiten über unsere technische Führung zu gegebener Zeit verkünden.»

Seit Wochen ist davon die Rede, dass Mercedes-Technikchef Paddy Lowe zu Williams zurückkehren werde. Dem englischen Technikchef wird unterstellt, er wolle von Mercedes weg – was er selber immer dementiert hat. Mercedes äussert sich grundsätzlich nicht zu Verträgen ihrer Angestellten, aber das Abkommen von Lowe läuft Ende Jahr aus. Zunächst war von einer Offerte für Lowe aus Maranello die Rede, doch Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat festgehalten: «Unsere Mannschaft auf den wichtigsten Posten steht, es wird keine sensationellen Neuverpflichtungen mehr geben.»
Dann wurde Lowe mit einer Rückkehr zu McLaren in Verbindung gebracht, der englische Traditionsrennstall hat postwendend dementiert.

Bei Williams hat der 54jährige Paddy Lowe einst seine Formel-1-Karriere begonnen. 1984 schloss er sein Studium mit einem Diplom als Ingenieur ab. Drei Jahre später verdiente er sich als leitender Mitarbeiter der Elektronikabteilung bei Williams seine ersten Sporen in der Formel 1 und blieb sechs Jahre in Grove. Hier war er auch mit an der Entwicklung jener aktiven Radaufhängung beteiligt, die Nigel Mansell 1992 dabei half, Formel-1-Weltmeister zu werden. 1993 wechselte Lowe zu McLaren, wo er sich im Laufe der folgenden 20 Jahre die Karriereleiter hinaufarbeitete.

In aller Wahrscheinlichkeit steht der Abgang von Pat Symonds in direktem Zusammenhang mit einer mögliche neuen Rolle für Paddy Lowe sowie dem geplanten Transfer von Valtteri Bottas zu Mercedes. Das Ass im Ärmel von Toto Wolff: Die Einwilligung, Lowe nach einer möglichen Trennung von Mercedes früher arbeiten zu lassen als branchenüblich.

Pat Symonds arbeitete bei Toleman, bis Benetton das Ruder übernahm, ab 2002 wurde aus dem Rennstall in Enstone das Renault-Werksteam. Als leitender Ingenieur spielte Symonds eine Hauptrolle bei den WM-Titeln mit Fernando Alonso 2005 und 2006.

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