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Pirelli-Reifen 2017: Mehr Arbeit für die Rennställe
​Wie wird sich die Formel 1 durch die breiteren Reifen verändern? Pirelli hat dazu eine interessante Animation produziert. Rennchef Paul Hembery ist überzeugt: Wir werden spektakulären GP-Sport erleben.
Formel 1
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Darauf haben die Fans lange gewartet: Die Grand-Prix-Boliden erhalten endlich wieder Reifen, die wie echte Formel-1-Walzen aussehen. Der Mailänder Formel-1-Alleinausrüster Pirelli baut Vorderreifen, die von 245 auf 305 Millimeter verbreitert werden, die Hinterreifen werden von 325 auf 405 Millimeter aufgestockt. Die neuen Grössen der Slicks betragen somit 305/670 13 für die Vorderreifen und 405/670 13 für die Hinterreifen. Der Gesamtdurchmesser erhöht sich von aktuell 660mm auf 670mm. Der Felgendurchmesser der Reifen bleibt jedoch auf Wunsch der Teams unverändert bei 13 Zoll. Weil die Techniker keine Lust hatten, auf Niederquerschnittreifen zu wechseln, hat der französische Reifenhersteller Michelin eine Rückkehr in den GP-Sport auf Eis gelegt.
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Die neuen Vorderreifen sind somit mehr als sechs Zentimeter breiter als die aktuellen Slicks, bei den Hinterreifen beträgt der Zuwachs mehr als acht Zentimeter. Die breiteren Reifen führen übrigens zu einer Erhöhung des Mindestgewichts, von 702 auf 722 Kilogramm. Den Teams ist es gestattet, 105 Kilogramm Sprit zu verwenden (fünf mehr als 2016). Pirelli-Rennchef Paul Hembery sagt: "Wir haben die Hausaufgaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Aber wir wissen noch nicht: Waren wir zu aggressiv oder zu konservativ?" Das italienische Traditionsunternehmen wird die Reifen gleich kennzeichnen wie bis anhin, will heissen: violett für die ultraweiche Mischung, rot für die superweiche, gelb für die weiche, weiss für die mittelharte und orange für die harte Mischung, dazu grün für die Intermediate-Reifen für Mischverhältnisse und blau für Regenreifen. Doch nicht nur die Dimensionen der Reifen werden angepasst, auch die Grösse und Form der Aufstandsfläche – also jenes Teils des Reifens, der jeweils Kontakt zur Fahrbahn hat – werden optimiert.
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Mit der vergrösserten Auflagefläche der Slicks steigen Grip und Traktion und somit die Kurvengeschwindigkeit der Autos.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Am Kurvenausgang können die Fahrer die extreme Power des Motors dann früher und einfacher auf die Strasse bringen. Dafür hat Pirelli das Konzept der Formel-1-Reifen in der Entwicklungsphase grundlegend neu aufgesetzt.
So kommt eine besondere Reifenstruktur zum Einsatz, welche die breitere Lauffläche unterstützt. Modernste Konstruktionsverfahren verbessern darüber hinaus die Kräfteverteilung im Bereich des Wulstes und der Seitenwand. Das ist wichtig, um trotz der erwarteten Fliehkräfte in Kurven ein Höchstmass an Konstanz und optimalem Fahrverhalten zu erhalten. Rennchef Paul Hembery über die Entwicklungsphase: "Die Ziele, welche uns vorgegeben wurden – die Autos sollen gemessen am Richtwert Barcelona 2015 zwischen vier und fünf Sekunden pro Runde schneller werden. Wir schätzen, dass drei Sekunden oder etwas mehr von den Reifen kommen werden, der Rest durch die Aerodynamik. Das wird auch von Piste zu Piste variieren."
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"Dieses Projekt war nicht einfach, weil wir mit vielen Unbekannten beginnen mussten. Wir danken allen Teams für ihre Hilfe in Sachen Daten, wir bedanken uns besonders bei Mercedes, Red Bull Racing und Ferrari, dass sie 2015er Wagen umbauten, um die Abtriebswerte für 2017 zu simulieren und uns rollende Labors zur Verfügung zu stellen. Wir schätzen, dass diese angepassten Autos vielleicht zwanzig Prozent weniger Abtrieb aufbauen als die Renner, welche wir 2017 erleben, aber die Hilfe der Teams war unschätzbar." "Dies ist ein Startschuss, im Februar werden wir die neuen Autos erleben, und dann wird es auch für uns spannend sein zu sehen, ob wir die anvisierten Ziele erreichen, ob sich die Ergebnisse von der Rennbahn mit den Simulationswerten decken. Die Daten der Rennställe besagen: Mit den 2017er Reifen werden Piloten gewisse Kurven voll fahren können, die Belastung auf die Fahrer werden um rund 1g steigen. Das wird tüchtig auf die Nackenmuskeln gehen. Auf Pisten wie Silverstone wird das sehr spektakulär." "Wir haben die Charakteristik der Slick-Reifen geändert. Die neuen Reifen werden ein breiteres Nutzungsfenster bieten, sind also weniger anfällig auf Temperaturwechsel. Wir haben anhand der Daten der Rennställe versucht, Konstruktion und Mischungen der markant erhöhten Belastung anzupassen. Aber auch wir selber können heute noch nicht im Detail sagen, ob wir dabei zu aggressiv oder zu konservativ vorgegangen sind. Das werden wir ab Februar herausfinden. Wir sehen 2017 als Übergangsjahr, denn wir werden dank 25 Testtagen innerhalb der Saison die Reifen weiterentwickeln können. Um dann 2018 einen noch besseren Reifen zu haben." McLaren-Technikchef Tim Goss hat festgehalten: Das Verständnis für die Reifen wird noch wichtiger als zuvor. "Es war eine stattliche Herausforderung zu ergründen, was die breiteren Reifen für 2017 alles bewirken. Sie neuen Walzen sind etwas grösser im Durchmesser, vor allem aber sind sie massiv breiter. Einfach gesagt: Einer der früheren Hinterreifen würde künftig als passabler Vorderreifen durchgehen, und hinten wird es noch haariger."
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"Pirelli hat mit drei Rennställen ein umfangreiches Testprogramm abgespult. Alle Daten wurden den übrigen Teams zur Verfügung gestellt. Basierend auf diesen Daten bleibt es eine grosse Aufgabe punktgenau zusammenzusetzen, wie sich die Reifen in Sachen Leistungsfähigkeit, Abbau oder thermischer Stabilität verhalten und wie sich das alles aufs Auto auswirkt." "Selbst nach all den Jahren gehört es zu den kniffligsten Aufgaben, die Reifen zu verstehen. Und das war nicht anders, als wir ständig auf der Testbahn waren. Zudem sind die umgebauten Testfahrzeuge der drei Rennställe nicht mit den echten 2017er Wagen zu vergleichen. Umso wichtiger werden die Erkenntnisse aus den Wintertests." Pirelli hat die wichtigesten Punkte zu den neuen Reifen in einer Animation zusammengefasst. Lassen Sie sich dabei nicht von den gezeigten Rennwagen verwirren: Pirelli beschränkt sich darauf, die Reifen zu erklären. Die Renner werden erheblich anders aussehen. Pirelli arbeitet an einem weiteren Video, das wir zu einem späteren Zeitpunkt zeigen.
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