Fernando Alonso: «Da war ein Loch im Honda-Motor!»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Formel-1-Superstar Fernando Alonso (35) konnte im ersten freien Training zum Heimrennen in Spanien keine gezeitete Runde fahren – wieder Motorschaden von Honda. Was der Asturier dazu sagt.

Vielleicht war es ganz gut, dass McLaren-Star Fernando Alonso Tennisspielen ging. Erneut hatte ihn sein Honda-Motor im Stich gelassen. Statt zu brüten und den Anderen beim Fahren zuzuschauen, schnappte sich der zweifache Weltmeister seinen Trainer Edo Bendinelli und haute auf Bälle. Wir überlassen es der Phantasie unserer Leser, auf wen er lieber gehauen hätte.

Im zweiten Training änderte sich bei Alonso wenig: Noch immer auf dem letzten Platz, immerhin konnte er ein wenig fahren. Am Funk ätzte Fernando mit unüberhörbarem Sarkasmus: «Der Motor fühlt sich gut an, er ist sehr viel langsamer als vorher, super.»

In der Journalistenrunde zeigte sich der 32fache GP-Sieger jedoch verblüffend entspannt. Auf die Frage, ob er lieber über Indy sprechen würde, meinte Alonso: «Nein, nein, reden wir über die Formel 1, schliesslich sind wir dafür hier. Heute morgen hat es den Motor zerrissen, die Hinterachse blockierte deswegen, es gab ein ziemliches Loch im Triebwerk, darum ist das ganze Öl rausgelaufen, wie es im Fernsehen zu sehen war.»

«Am Nachmittag galt es, den frischen Motor zu kalibrieren, die Leistung entfaltete sich unkonstant. Wir mussten das Programm ein wenig umstellen, um die verlorene Zeit wegen des Schadens abzufedern. Dann mussten wir ja noch etwas über die Reifen lernen. Im Dauerlauf haben wir ungefähr jene Rundenzeiten gefahren, die wir uns erwartet hatten. Wir sind unseren direkten Rivalen nahe.»

«Dennoch erwarte ich gemessen an Bahrain und Russland einen Fortschritt. Das Ziel muss ein Start in den Top-Ten sein, dazu wollen wir die ersten Punkte des Jahres einfahren. Die Werte zeigen, dass – wenn wir alle Puzzle-Teilchen richtig zusammensetzen – diese Ziele erreichen können.»

«Klar habe ich heute keine Freude daran gehabt, vor meinen Fans keine Runde fahren zu können, aber ich sage: Lieber ein schlechter Freitag und dann ein guter Samstag und Sonntag. Du musst in harten Zeiten positiv bleiben.»

Und wie war das nun mit der Tennisstunde? Fernando: «Das waren wilde Tage, mit der ganzen Reiserei zwischen Amerika und Europa, ich konnte nicht viel trainieren, also habe ich gesagt – ich gehe lieber trainieren als zwei Stunden lang im Fahrerlager herumzusitzen.»

Seine verhältnismässig gute Laune erklärt Alonso so: «Was soll ich denn machen? Dies ist zum Glück nur der Freitag. Vielleicht haben einige Leute meine Aktion falsch verstanden. Es ging nicht darum, mich über die Arbeit meines Teams lustig zu machen. Es ging darum, ein wenig Training nachzuholen und den Kopf frei zu bekommen. Und genau das habe ich getan.»

Wie sehr haut Alonso bei Honda auf den Tisch? Fernando: «Es geht nicht um meine Karriere, meine Fähigkeiten und um meinen guten Ruf. Es geht um die Expertise von Honda, um ihr Geld, im ihr Image. Ich versuche, das Team so gut als möglich zu stützen. Ich gebe im Auto alles. Das Problem ist für Honda grösser als für mich.»

Dass Fernando Alonso aufgrund der ganzen Probleme in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, sollte keiner befürchten: Zwei Mal Letzter, aber bei keinem Piloten war die Medientraube so gross wie beim Spanier.

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