KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Honda-Krise: Geduld der McLaren-Teamführung am Ende

Von Vanessa Georgoulas
Honda-Rennleiter Yusuke Hasegawa

Honda-Rennleiter Yusuke Hasegawa

Die anhaltende Krise des McLaren-Honda-Teams sorgt für Diskussionen im Fahrerlager von Montreal. Den Verantwortlichen im Team aus Woking geht langsam aber sicher die Geduld aus. Das Bündnis steht vor dem Aus.

Es waren klare Worte, die McLaren-Direktor Zak Brown vergangene Woche im Gespräch mit den Kollegen von Reuters fand. Darin erklärte der 45-Jährige aus Kalifornien, dass Motorenpartner Honda «ein wenig verloren» wirke. «Ich will nicht darauf eingehen, was unsere Optionen sind. Unsere Präferenz besteht darin, mit Honda Weltmeister zu werden. Aber an einem gewissen Punkt musst du zur Entscheidung kommen, ob der Gewinn des WM-Titels machbar ist. Und wir haben ernste Bedenken», stellte er klar, und betonte auch, dass man mit der Geduld bald am Ende sei.

Auch Rennleiter Eric Boullier spricht Klartext. Der Franzose erklärte gegenüber «Formula1.com»: «Wir waren noch nie so nah dran, getrennte Wege zu gehen. Bei der Leistung haben wir Rückschritte hinnehmen müssen. Wir haben die Unterstützung unseres Führungsstabs, dieses Problem aus der Welt zu schaffen, denn so kann es nicht weitergehen. Wie in jeder professionellen Organisation musst du dich mit deinen Partnern zusammensetzen und sagen: 'Wir müssen über unsere Ziele und den eigenen Einsatz sprechen – und es geht einfach nicht, dass wir unsere Ziele konstant verfehlen. Deshalb stehen wir jetzt an dieser Weggabelung.»

Honda-Rennleiter Yusuke Hasegawa flüchtete sich angesichts dieser deutlichen Worte in Durchhalteparolen. An der Teamchef-Pressekonferenz von Montreal erklärte der Japaner, dass er den Frust des Formel-1-Rennstalls durchaus verstehen kann. Und er bestätigte auch, dass nun schnelle Fortschritte nötig sind, um den Partner von der eigenen Qualität zu überzeugen.

«Es ist sehr schade, dass wir sie nicht überzeugt haben, dass wir dieser Aufgabe gewachsen sind», erklärte Hasegawa gewohnt höflich. «Wir müssen bei der Leistung und der Standfestigkeit klare Fortschritte erzielen und deshalb alles unternehmen, was möglich ist, um das zu schaffen», weiss er.

«Natürlich sprechen wir darüber, auch hier in Montreal, und es ist offensichtlich, dass wir alle nicht zufrieden sind mit der aktuellen Situation, in der wir uns befinden. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass man einige Klagen darüber liest und hört. Wir können nur unser Bestes geben und an einem Strang ziehen», erklärt der Rennleiter der Asiaten weiter.

Wann das ursprünglich für Montreal vorgesehene Motor-Update nun kommen wird, konnte Hasegawa aber noch nicht sagen: «Wir werden es einführen, sobald bereit dazu sind. Leider hat es für dieses Rennwochenende noch nicht geklappt. Aber wir geben nicht auf, und sobald es bereit ist, wird es auch eingesetzt», verspricht er.

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