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Valtteri Bottas (Mercedes) 2.: «Es liegt nur an mir»

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas auf dem Weg zu Rang 2

Valtteri Bottas auf dem Weg zu Rang 2

​Wenn Valtteri Bottas seine WM-Chance wahren will, dann sollte er langsam anfangen, Lewis Hamilton zu schlagen. Der Finne weiss: «Es liegt ganz allein an mir selber, wenn ich das Ruder herumwerfen will.»

Wenn sich Valtteri Bottas in seiner ersten Saison mit Mercedes noch zum Weltmeister machen will, muss er nun die Ärmel langsam hochkrempeln: In Monza war Lewis Hamilton schlicht der bessere Mann, und nach Rang 2 von Bottas liegt der Finne in der WM um satte 41 Punkte hinter dem Engländer. Lewis ist neuer WM-Leader, mit 238 Zählern, verfolgt von Sebstian Vettel mit 235, Bottas steht bei 197 Punkten.

«Ich habe bis zur Zielflagge an eine Siegchance geglaubt», sagt Bottas, der Sieger von Russland und Österreich. «Du weisst nie, was in einem Rennen passiert, ich habe versucht, in der Nähe von Hamilton zu bleiben. Aber um ehrlich zu sein, dachte ich nicht an den Sieg, sondern ich konzentrierte mich ganz auf die Aufgabe, ohne Fehler ins Ziel zu kommen.»

Die Frage muss gestellt werden: Sollte Valtteri Bottas langsam die zweite Geige wenn nicht spielen, dann zumindest schon mal aus dem Kasten nehmen? Bottas meint: «Es liegt ganz alleine an mir selber, wenn ich das Ruder herumwerfen will. Wenn ich es schaffe, im Qualifying vor Lewis zu stehen und ihn auch im Rennen zu schlagen, dann darf ich mir noch immer Chancen ausrechnen. Wenn nicht, dann verstehe ich meine Rolle als Team-Player durchaus und helfe Mercedes. Ich nehme ein Rennen ums andere.»

Wir können Bottas nicht viel vorwerfen: Er hat den neunten Podestplatz des Jahres herausgefahren, er hat sich früh im Rennen an Räikkönen und Stroll und Ocon vorbeigearbeitet.

Valtteri: «Der Start war nicht ganz einfach, weil der neue Asphalt wenig Haftung bietet. Meine Hinterräder drehten viel zu stark durch. Aber das Auto war wirklich ein Traum zu fahren. Es gab an Bord keine Dramen, und wir haben das perfekte Team-Ergebnis eingefahren.»

«Kimi zu packen, das war ein hartes Stück Arbeit, mit Stroll und Ocon ging das ein wenig einfacher. Ich lag dann bald auf dem zweiten Platz. Der Wagen war sehr gut ausbalanciert und eine Freude zu fahren. Wir haben hier die ideale Abstimmung gefunden. Das ist nicht ganz selbstverständlich, weil Monza eine Bahn ist, die in Sachen Set-up mit keiner anderen zu vergleichen ist. Der Wagen war auf den Geraden schnell und lag in den Kurven gut.»

«Nun reisen wir nach Singapur, das ist wieder eine ganz andere Hausnummer. Wenn wir hier in Monza einen Doppelsieg eingefahren haben, dann ist das keine Erfolgsgarantie für Asien.»

Bottas wird darauf angesprochen, dass er nun als vierter Finne in Monza einen zweiten Rang eingefahren habe (neben Mika Häkkinen, Kimi Räikkönen und Heikki Kovalainen). Valtteri lacht: «Ja, ich kenne die Anomalie, dass in Monza noch kein finnischer GP-Fahrer gewonnen hat. Das kann nur eines bedeuten: Ich muss das im kommenden Jahr besser machen!»

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