Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Brasilen: Renault im Elend, drei Fahrer mit Strafen

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly kam in Mexiko kaum zum Fahren

Pierre Gasly kam in Mexiko kaum zum Fahren

​Red Bull Racing-Ass Daniel Ricciardo hatte bereits klargemacht: Auf ihn kommt zum Brasilien-GP eine neue Strafversetzung zu. Und er ist nicht alleine: Auch die Fahrer von Toro Rosso werden Strafen erhalten.

Der fünffache GP-Sieger Daniel Ricciardo weiss: Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird er in der Startaufstellung zum WM-Lauf von Brasilien strafversetzt. In Mexiko hatte eine Welle jenes elektrischen Generators versagt, der Energie am Turbolader abzapft. Damit ist für das Brasilien-Wochenende der Einbau einer neuen, so genannten MGU-H (motor generator unit heat) unausweichlich. Die Frage ist eher, was die Renault-Techniker im Heck von Daniels Rennwagen sonst noch so alles ersetzen müssen.

Ricciardo ist nicht alleine in seinem Elend – auch die Toro-Rosso-Fahrer werden in Interlagos strafversetzt. Damit ist mindestens jeder zweite Fahrer mit Renault-Triebwerk von Rückversetzungen betroffen, eine jämmerliche Bilanz für die Franzosen. Bislang noch ohne Sorgen: Die Werksfahrer Nico Hülkenberg und Carlos Sainz sowie Mexiko-Sieger Max Verstappen.

Toro-Rosso-Fahrer Pierre Gasly schimpft: «So wie es aussieht, werden Brendon Hartley und ich von ganz hinten losfahren müssen. Das ist schwierig zu akzeptieren.» In Mexiko hatte Gasly wegen anhaltender Probleme im Training kein Dutzend Runden drehen können, bevor er ins Rennen ging. Der 21jährige GP2-Champion von 2016 weiter: «Diese ganzen Strafen gibt es in den unteren Rennklassen nicht. Wenn du dich auf einem bestimmen Platz qualifizierst, dann startest du auch von dort. Das ist alles ein wenig schwer verdaulich, aber leider kann ich daran nichts ändern.»

Vor dem ersten Training zum Grand Prix von Brasilien präsentiert sich die Situation verbrauchter Motorteile wie folgt (noch ohne Bestätigung der FIA in Sachen Strafen für Ricciardo, Gasly und Hartley, die wird unmittelbar nach dem ersten Training in Brasilien folgen).

Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor
– Turbolader
– MGU-H («motor generator unit heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik 

Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-H – MGU-K – Batterie – Elektronik

Lewis Hamilton (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 4 – 3 – 3
Valtteri Bottas (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 4 – 3 – 3
Daniel Ricciardo (Renault): 6 – 6 – 7 – 3 – 3 – 3
Max Verstappen (Renault): 6 – 5 – 6 – 3 – 4 – 4
Sebastian Vettel (Ferrari): 5 – 5 – 5 – 4 – 4 – 4
Kimi Räikkönen (Ferrari): 4 – 4 – 4 – 4 – 4 – 4
Sergio Pérez (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 4 – 2 – 2
Esteban Ocon (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 4 – 3 – 3
Felipe Massa (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 4 – 3 – 2
Lance Stroll (Mercedes): 4 – 4 – 4 – 4 – 2 – 2
Fernando Alonso (Honda): 9 – 11 – 11 – 8 – 7 – 6
Stoffel Vandoorne (Honda): 10 – 12 – 12 – 9 – 7 – 7
Brendon Hartley (Renault): 7 – 6 – 7 – 3 – 5 – 5
Pierre Gasly (Renault): 5 – 6 – 7 – 3 – 4 – 5
Romain Grosjean (Ferrari): 4 – 4 – 4 – 4 – 4 – 4
Kevin Magnussen (Ferrari): 4 – 4 – 4 – 4 – 4 – 4
Nico Hülkenberg (Renault): 5 – 5 – 6 – 4 – 4 – 4
Carlos Sainz (Renault): 5 – 6 – 6 – 3 – 4 – 4
Marcus Ericsson (Ferrari): 4 – 4 – 4 – 4 – 4 – 4
Pascal Wehrlein (Ferrari): 4 – 4 – 4 – 4 – 4 – 4

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