Barcelona: Mercedes wie ein Uhrwerk, McLaren im Elend

Von Otto Zuber
Nach acht Formel-1-Testtagen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya darf sich Ferrari über die Bestzeit von Sebastian Vettel freuen. Die meisten Kilometer spulte aber das Weltmeister-Team Mercedes ab.

Erinnern Sie sich? Bereits im vergangenen Jahr führte Ferrari die kombinierte Test-Zeitenliste von Barcelona an. Damals drehte Kimi Räikkönen am letzten Testtag mit 1:18,634 min die schnellste Runde auf der superweichen Mischung. In diesem Jahr war es sein Teamkollege Sebastian Vettel, der für die Test-Bestzeit sorgte. Dank der neuen, hyperweichen Reifen und des neuen Asphalts der spanischen Strecke schaffte der vierfache Champion die 4,655 km in 1:17,182 min.

Weltmeister Mercedes beschränkte sich derweil auf das Sammeln von Erfahrungskilometer und verzichtete deshalb ganz auf eine Zeitenjagd – die Silberpfeil-Verantwortlichen hatten für die zweite Testwoche erst gar keine hyperweichen Gummis bei Reifenausrüster Pirelli bestellt. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas schafften denn auch mehr Umläufe als der Rest des Feldes: Mit 1040 km waren sie das produktivste Team in Barcelona.

Die Stars der Sternmarke waren die Einzigen, die mehr als 1000 Umläufe schafften, dabei legten sie insgesamt 4841 km zurück. Mehr als 4000 km schaffte auch die rote Konkurrenz: Vettel und Räikkönen umrundeten den Circuit de Barcelona-Catalunya in den acht Testtagen insgesamt 929 Mal und kamen damit rund 4324 km weit. Dass die beiden WM-Gegner des Vorjahres auch auf der Distanz-Tabelle weit vorne zu finden sind, dürfte die wenigsten überraschen.

Unerwartet weit oben reiht sich aber auch das Toro Rosso-Team ein, das neu mit Honda-Power unterwegs ist. Die Japaner haben diesen Winter ganze Arbeit geleistet und ihre Antriebseinheit auf Vordermann gebracht, sodass nichts mehr an die drei Jahre dauernde Formkrise erinnert, die sie mit dem McLaren-Team durchleiden mussten.

Der Traditionsrennstall aus Woking hat hingegen immer noch zu kämpfen – und zwar sowohl was die Pace als auch die Standfestigkeit angeht. Mit 599 Runden und rund 2788 zurückgelegten Kilometer finden sich die Briten am Ende der Distanz-Liste wieder. Ganze sechs Pannen erlitt der Papaya-Renner von Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne. Letzterer schaffte am zweitletzten Testtag immerhin eine Rennsimulation, die allerdings nichts Gutes vermuten lässt. Denn rechnet man die Zahlen hoch, fehlen dem Rennstall mehrere Sekunden auf die Spitze.

Das dürften sich die Team-Verantwortlichen angesichts des Wechsels zu den Renault-Antriebseinheiten und den damit verbundenen Hoffnungen, die bereits im Vorjahr geäussert wurden, anders vorgestellt haben. Immerhin schaffte das Team trotz des schlechten Wetters in der ersten Testwoche 174 Runden mehr als im letzten Jahr. Der bisherige Motorenpartner Honda konnte die Testerfahrung im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppeln, die 822 Runden, die Pierre Gasly und Brendon Hartley drehten, bedeuten eine Zunahme von stolzen 93 Prozent.

In der zweiten Hälfte der Tabelle findet sich auch das Red Bull Racing-Team wieder. Mit 783 Runden und knapp 3645 km belegt der frühere Weltmeister den siebten Platz. Nur Force India, Haas und eben McLaren spulten weniger Kilometer ab.

Teams

1. Mercedes: 1040 Runden, 4841,1 km
2. Ferrari: 929 Runden, 4324,4 km
3. Toro Rosso: 822 Runden, 3826,3 km
4. Williams: 819 Runden, 3812,4 km
5. Renault: 795 Runden, 3700,6 km
6. Sauber: 786 Runden, 3658,8 km
7. Red Bull Racing: 783 Runden, 3644,8 km
8. Force India: 711 Runden, 3309,6 km
9. Haas: 695 Runden, 3235,2 km
10. McLaren: 599 Runden, 2788,3 km

Motorenhersteller

1. Mercedes: 2570 Runden, 11963,1 km
2. Ferrari: 2410 Runden, 11218,3 km
3. Renault: 2177 Runden, 10133,7 km
4. Honda: 822 Runden, 3826,3 km

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