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Daniel Ricciardo: «Ich bekomme Lungenentzündung»

Von Agnes Carlier
​Andrew Westacott, Chef der Australian Grand Prix Corporation, spricht über den WM-Auftakt in Melboune und verrät, wie Daniel Ricciardos Angst vor einer Lungenentzündung den Ticketverkauf ankurbelte.

Die Wege des Lebens sind wundersam. Andrew Westacott begann sein Berufsleben als Chemiker, später wurde er Logistiker und arbeitete für die Mars Corporation. Eine Umstrukturierung beim Süsswarenhersteller führte dazu, dass Westacott seine Karriere neu ausrichtete. Das führte zu einem Job im Organisationskomitee der Commonwealth Games. Dort traf er den Unternehmer Ron Walker, jenen Mann, der den Australien-GP nach Melbourne brachte. Seit 2006 ist Westacott für die «Australian Grand Prix Corporation» tätig, heute als Geschäftsleiter.

Der Australier hat eine Vision: «Ich sehe blauen Himmel, ich sehe 25 Grad, ich sehe 120.000 Zuschauer, die den Sieger Daniel Ricciardo feiern.»

Einfach wird das nicht. Denn die Meteorologen sind ein wenig skeptisch, was einen Postkartenwetter-Sonntag angeht, und Daniel Ricciardo hat bei seinem Heimrennen noch nie das Siegerpodest gesehen, geschweige denn gewonnen.

Westacott lässt sich nicht so schnell beirren: «Wir haben einen Vorverkauf, der besser denn je gelaufen ist. Wir liegen bei gewissen Tribünen zehn Prozent über dem Vorjahr. Generell sind wir in einer sehr privilegierten Position. Zunächst einmal durch die Tatsache, dass wir das erste Rennen austragen dürfen. Das Datum für das 2018 Rennen war sehr früh bekannt, also konnten die Fans von langer Hand planen. Und dann sind da die Erfolge von Daniel Ricciardo, die sich ohne jeden Zweifel positiv auswirken.»

«Auch wenn Daniel nicht so oft in seiner Heimat anzutreffen ist, so ist er doch unheimlich populär. Wir haben auch gemerkt, dass der Verkauf nochmals angezogen hat, als in Barcelona klar wurde, dass der Red Bull Racing-Renner schnell ist. Vor kurzem hat ein kleiner Film von ihm Bestmarken in den ganzen sozialen Netzwerken aufgestellt. Alle wollten sehen, was er da auf Instagram gestellt hatte. Da sass er im Red-Bull-Motorhome bei den Barcelona-Tests und trommelte auf irgendeinem Plastikteil herum, und weil es in Spanien so ungewöhnlich kalt war, sang er: „Ich bin in Barcelona, ich habe bald Lungenentzündung ...“ Die Leute fanden das umwerfend komisch.»

Über die neuen Formel-1-Grossaktionäre Liberty Media sagt Andrew Westacott: «Wir verfolgen das gleiche Ziel – wir sehen ein Grand-Prix-Wochenende als Unterhaltung für die ganze Familie, zudem wollen wir auf dem Erbe von Bernie Ecclestone aufbauen. Melbourne ist ein wenig anders. Wir müssen das Rennen nicht gross plakatieren, alle wissen hier, dass die Formel 1 kommt. Der Saisonbeginn geht an keinem vorbei. Wir mögen es, wie Liberty Media in Sachen digitaler Plattformen Gas gibt, und Musik war immer ein grosser Teil unseres Wochenendes, wir sind also auch da voll auf einer Linie.»

«Wir hatten schon im vergangenen Jahr hier Grid-Kids, auch das ist also für uns nichts Neues und auf einer Linie mit Liberty Media. Es ist ansteckend, mit welcher Begeisterung die Kinder zum Rennen kommen. Die Gesichter der Eltern, als die Kinds die Piloten trafen, das ist etwas, das vergisst du nicht so schnell wieder.»

Westacott arbeitet unablässig, um das Rennen noch interessanter zu machen. Für 2018 wurden 30.000 zusätzliche Sitze im Albert-Park installiert, das Angebot in den Fan-Bereichen wird nochmals ausgebaut. Seit Jahren ist Melbourne vorbildlich, weil vier Tage lang Action geboten wird, vom Morgen bis am Abend.

Andrew Westacott: «Klar hilft es auch, dass der Australier generell sehr sportbegeistert ist. Aber ich glaube, wir haben auch deshalb Erfolg, weil wir ständig danach streben, uns zu verbessern. Viele Fahrer sagen ja: „Du bist immer nur so gut wie das letzte Rennen.“ Was früher war, zählt im Sport nicht. Wir haben das ein wenig abgewandelt. Wir sagen über unseren Australien-GP: „Du bist immer nur so gut wie das nächste Rennen.“»

Einige der Grid-Kids vom kommenden Wochenende sehen Sie hier:

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