Günther Steiner (Haas): «Das ist vollkommen legal»

Von Otto Zuber
Dass im Formel-1-Fahrerlager einige Stimmen laut werden, die den Erfolg des Haas-Teams ausschliesslich mit der engen Ferrari-Partnerschaft erklären, ist für Günther Steiner unverständlich. Er betont: «Alles ist astrein.»

«Jeder darf eine Meinung haben», brummt Günther Steiner angesichts des Vorwurfs einiger Gegner, die Partnerschaft zwischen dem Haas-Team und Ferrari gehe zu weit. «Und manche Leute bilden sich ihre Meinung nun mal nicht aufgrund der Fakten. Deshalb ist das auch nicht wichtig für mich», winkt der Teamchef ab.

Und Steiner betont, dass die starke Form des diesjährigen US-Renners ganz alleine der Verdienst seiner Mannschaft ist: «Ich denke, das ganze Haas-Team kann stolz auf die im Winter geleistete Arbeit und den VF-18 sein. Das ist ihr Verdienst.»

«Wenn gewisse Leute ein Problem damit haben, ist das okay für mich. Wie jeder andere Rennstall berichten auch wir alles, was wir machen, den Verantwortlichen des Automobilweltverbands FIA. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass wir nichts falsch machen. Ich finde unser Geschäftsmodell einwandfrei. Wir konstruieren unsere eigenen Aerodynamik-Teile, wie es die Regeln vorschreiben. Und ja, wir nutzen mechanische Teile von Ferrari. Aber das weiss auch jeder seit zwei Jahren. Alles ist astrein, was wir machen, ist vollkommen legal.»

Beim Saisonauftakt in Melbourne musste der Südtiroler trotz der guten Leistung seiner beiden Schützlinge und des guten Speeds ihrer Dienstwagen eine bittere Pille schlucken. Denn Kevin Magnussen und Romain Grosjean fielen innerhalb von wenigen Runden auf aussichtsreicher Position liegend aus. In beiden Fällen war ein lose montiertes Rad der Grund für das verfrühte Aus. Und der Teamchef gestand: «Das war menschliches Versagen.»

Steiner bestätigt: «Natürlich ist es schwierig.» Aber er fügt auch eilends an: «Das gehört zum Rennfahren dazu. Ich mache das schon eine ganze Weile, und ich weiss, dass es solche schwierigen Momente gibt, echte Tiefschläge.»

«Das Gute ist: Unser Auto sieht schnell aus, deshalb freuen wir uns auf das nächste Rennen, wo wir sicherstellen wollen, dass wir einen besseren Job machen werden. Natürlich muss auch dort alles klappen, aber ich denke, die Ausgangslage ist gut und die Performance ist dieselbe, die wir auch in Australien gesehen haben», tröstet er sich und seine Truppe.

Und wie bereitet man ein Team nach so einem Rennwochenende auf die nächste Herausforderung vor? Steiner dazu: «Du musst nur erklären, was passiert ist und ehrlich sein. Wir machen Fehler, aber wir haben auch unsere Abläufe. Im vergangenen Jahr absolvierten wir in der zweiten Saisonhälfte einige der besten Boxenstopps in der Boxengasse. Wir wissen, dass wir es können.»

Bei der Fehleranalyse übt sich der Teamchef in Selbstkritik: «Ich denke, die fehlende Übung hat das Ergebnis in Australien hervorgebracht. Wir hatten zu viel Arbeiten am Auto zu erledigen, deshalb haben wir nicht genug trainiert. Trotzdem muss man sagen: Solche Dinge passieren immer wieder. Man überwindet es und macht einfach weiter.»

Steiner betont aber auch: «Alles steht und fällt mit den Leuten. Jeder Einzelne im Team kann stolz auf die Errungenschaften der letzten Jahre sein, und auch darauf, was wir in den nächsten Jahren noch erreichen werden. Wir haben eine gute Truppe, die dafür gesorgt hat, dass wir in diesem Jahr sehr konkurrenzfähig aussehen.»

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