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Konkurrenzverbot in der F1: Welche Dauer macht Sinn?

Von Vanessa Georgoulas
Wie lange soll ein Konkurrenzverbot für die Schlüsselfiguren der Teams und der FIA dauern? Über diese Frage wird in der Formel 1 angesichts der jüngsten Ferrari-Verpflichtung wieder eifrig diskutiert.

In dieser Woche darf der frühere FIA-Technikguru Marcin Budkowski seine neue Aufgabe bei Renault Sport endlich ungehemmt in Angriff nehmen. Seine umstrittene Verpflichtung sowie die jüngste Ferrari-Verkündung, mit Laurent Mekies einen weiteren FIA-Mann angeworben zu haben, haben im GP-Zirkus die alte Diskussion über Konkurrenzverbote und deren angemessene Dauer wieder aufkommen lassen.

Denn wie Budkowski wird auch der Ferrari-Mann nur eine sechsmonatige Zwangspause einlegen, bevor er seine Stelle beim neuen Brötchengeber antritt. Dies verstosse gegen ein jüngst beschlossenes Gentlemen's Agreement, das die Teamchefs bei einer Sitzung der Strategiegruppe beschlossen haben, werfen die Konkurrenten der Scuderia vor. Denn dort habe man sich auf eine einjährige Auszeit für FIA-Schlüsselfiguren geeinigt.

Manch einer plädiert für eine lange Zwangspause, damit sichergestellt wird, dass keine Team-Geheimnisse an die Konkurrenz verraten werden. Zu dieser Gruppe gehört auch Nick Chester. Der Renault-Chassis-Chef erklärte im Crash.net-Interview: «Ich denke, ein Jahr wäre wahrscheinlich okay.»

Alfa Romeo-Sauber-Technikchef Jörg Zander warnt hingegen im SPEEDWEEK.com-Interview: «Ich sag es mal so: Man will natürlich seine eigenen Entwicklungen schützen, da gibt es zeitliche Rahmen, die Sinn machen. Aber man muss immer an beide Seiten denken.» Er betont auch: «Ich würde den Menschen auch nicht in seiner Entwicklung blockieren wollen.»

Und der 54-Jährige schildert: «Was die technischen Errungenschaften angeht, kann man sich vielleicht für einen gewisse Zeit einen Vorteil verschaffen. Aber ich sag mal, dann muss man es auch mal gut sein lassen. Wir laufen immer wieder durch den gleichen Jahreszyklus, in dem wir zuerst einmal Entwicklungen angehen. Es dauert dann sechs bis acht Monate, bis ein Auto da steht und getestet wird. Den Rahmen der Restriktion kann man meiner Meinung nach daran bemessen, wie stark einer in ein Projekt eingebunden ist.»

«Es wäre natürlich dumm, wenn man einen Mitarbeiter in die Entwicklung einspannt, der dann auch alles mitbekommt und auch sieht, dass es auf der Strecke funktioniert. Und der sagt dann, dass er gleich zur Konkurrenz wechselt. Da muss man dann auch schauen, wie weit er in dieser Hinsicht integriert wurde. Ansonsten würde ich da keine grossartige Barrieren setzen», fügt Zander an.

«Man muss das Ganze aus der Sicht des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers sehen», weiss der Technikchef der Schweizer. «Und man darf sich nichts vormachen: Wenn einer für ein Team arbeiten will, dann macht er das auch, ungeachtet der Verträge. Deshalb ist es bei einem Arbeitsverhältnis sehr wichtig, dass man miteinander auskommt. Dann findet man auch einen Weg. In Bezug auf die Technik will man sich natürlich absichern, das ist klar. Aber dafür gibt es etwa Geheimhaltungsvereinbarungen.»

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