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Crash Max Verstappen: Daniel Ricciardo nur Passagier

Von Mathias Brunner
​Die Rennkommissare des Baku-GP fanden: Der Crash zwischen Max Verstappen und Daniel Ricciardo ist eine 50:50-Sache. Formel-1-Sportchef Ross Brawn differenziert: «Ricciardo war nur Passagier.»

Spektakulärer Unfall zwischen Daniel Ricciardo und Max Verstappen im Action-Knaller namens Aserbaidschan-GP. Noch immer gehen die Meinungen weit auseinander, was die Schuldfrage angeht. Die vier Rennkommissare in Baku erkannten bei beiden Red Bull Racing-Piloten Schuld und beliessen es bei einer Verwarnung. In den sozialen Netzwerken wird die Schuld überwiegend Verstappen zugeschoben, was vielleicht eher dem Sündenregister des Niederländers entspringt als dieser besonderen Situation in Baku.

Der Engländer Ross Brawn ist anderer Ansicht. Der oberste Techniker im Dienst von Formel-1-Grossaktionär Liberty Media versucht, den Unfall aus einer anderen Perspektive zu sehen und so neu einzuordnen. Der 63jährige Wegbegleiter von Michael Schumacher findet: «Daniel Ricciardo war bei diesem Unfall nur Passagier.»

In der üblichen Nachbesprechung des Formel-1-Wochenendes meint Ross weiter: «Es geht mir nicht vorrangig darum, wem nach dem Crash die Schuld zu geben ist. Oder darum, wie ein Rennstall eine solche Situation im Grand Prix managen sollte. Die Verwarnung finde ich angemessen.»

«Ich erkenne eher einen technischen Aspekt. Als sich Daniel zu seinem Angriff innen entschlossen hatte und Max diese Lücke schloss, wurde Ricciardo reiner Passagier. Der fehlende Abtrieb hinter dem Wagen von Verstappen machte Daniels Auto so gut wie unkontrollierbar. Wir denken ja oft, dass Abtrieb vor allem bei der Kurvenfahrt eine Rolle spielt. Aber das Plus an zusätzlichem Grip in der Bremszone ist enorm. Nimmst du einem Fahrer diesen Grip schlagartig weg, dann ist ein Crash wie am Sonntag unvermeidlich.»

«Für mich ist das ein gutes Beispiel dafür, dass wir Rennwagen brauchen, die unter solchen Bedingungen weniger anfällig sind. Die neuen Regeln, die von der Formel-1-Kommission beschlossen worden sind, sind ein wichtiger Schritt. Wir brauchen Autos, die aerodynamisch weniger heikel sind. Wir wollen Rennwagen, mit welchen die Piloten dicht am Gegner bleiben können, ohne in Schwierigkeiten zu geraten wie wir es bei Ricciardo am vergangenen Wochenende gesehen haben.»

«Ich freue mich sehr, dass die Beschlüsse von der Kommission gutgeheissen worden sind. Das zeigt den Willen aller Beteiligten, an einem Strang zu ziehen. Der Autoverband FIA, wir von Formula One Management, die Rennställe und auch die Fans wollen letztlich das Gleiche: eine bessere, spannendere Formel 1.»

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