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F1-Veteran Mika Häkkinen: «Das ist ein Riesenschock»

Von Vanessa Georgoulas
Der frühere GP-Pilot Mika Häkkinen weiss, wie sich Valtteri Bottas nach seinem ärgerlichen Reifenplatzer in Baku gefühlt hat. «Das war eine Riesenenttäuschung», erklärt der zweifache Weltmeister.

Für die Formel 1 gibt es von Mika Häkkinen nach dem aufregenden Strassenrennen von Baku die Bestnote. «Die Formel 1 ist derzeit fantastisch, genau darauf haben alle gewartet», schreibt der zweifache Weltmeister in seiner neuesten Kolumne für den britischen Wettanbieter Unibet. «In den bisherigen vier Grands Prix haben drei verschiedene Autos gewonnen», freut sich der frühere GP-Pilot, der überzeugt ist: «Der Sieg in Aserbaidschan war sehr wichtig für Lewis Hamilton.»

Für dessen Stallgefährten Valtteri Bottas hat Häkkinen viel Mitleid übrig. «Valtteri musste eine Riesenenttäuschung einstecken, nachdem er ein sehr intelligentes Rennen gefahren ist. Er hat seine Reifen über 40 Runden am Leben gehalten, im Wissen, dass eine Safety-Car-Phase in Baku nur eine Frage der Zeit ist. Und er führte das Rennen an, als diese endlich eintrat. Damit konnte er einen Boxenstopp mit minimalem Zeitverlust absolvieren, sodass er nach dem Reifenwechsel in Führung blieb. Es war eine brillante Strategie und er hätte den Sieg verdient», erklärt der Finne.

«Als dann sein rechter Hinterreifen drei Runden vor dem Fallen der Zielflagge explodierte, wollte das zunächst keiner glauben. Man konnte sehen, wie er mit mehr als 300 km/h ein Trümmerteil erwischte. Das Problem ist, dass die GP-Piloten sehr tief in ihren Rennern sitzen, deshalb ist es fast unmöglich, ein Trümmerteil zu sehen. Ausserdem ereignete sich der Reifenschaden zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn es passierte zu Beginn der Runde, deshalb war sein Ausfall auch sicher», fügt er mit Blick auf das bittere Aus von Bottas an.

Aus persönlicher Erfahrung könne er sagen, dass solche Ausfälle ein Riesenschock seien, stellt der 20-fache GP-Sieger klar. «Du bist plötzlich nur noch Passagier, wenn ein Reifen platzt, deshalb musst du dich ganz darauf konzentrieren, die Kontrolle über dein Fahrzeug wiederzuerlangen. Sobald das Tempo reduziert wird, kochen die Emotionen über. Das ist eine ganz natürliche Reaktion.»

«Es ist aber wichtig, dass man sich davon nicht zu sehr beeinflussen lässt», warnt der 47-Jährige, der zwischen 1991 und 2001 insgesamt 161 Grands Prix bestritten hat. «Du musst dich selbst wieder aus dem Tief holen. Es ist wichtig, dass du in einem solchen Moment positiv denkst und dich daran erinnerst, wie gut du gefahren bist. Du darfst nicht zu emotional darauf reagieren.»

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