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Red Bull Racing und Renault: Kanada-GP entscheidet

Von Mathias Brunner
Noch ist unklar, welcher Motor 2019 im Heck der Red Bull Racing-Renner steckt

Noch ist unklar, welcher Motor 2019 im Heck der Red Bull Racing-Renner steckt

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Renault-Teamchef Cyril Abiteboul hat Red Bull eine Frist gesetzt, was Motoren für 2019 angeht. Entscheiden wird der Kanada-GP.

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Sandra Lehmann aus Kiel wissen: «Ihr habt geschrieben, dass Cyril Abiteboul von Red Bull bald eine Antwort wolle, was Motoren für 2019 angeht. Aber ich höre ständig von verschiedenen Fristen. Was gilt denn nun? Und wovon ist diese Deadline abhängig?»

Fakt ist: Ende 2018 läuft der Vertrag zwischen Red Bull Racing und Renault aus. Renault-Teamchef Cyril Abiteboul, ebenfalls Geschäftsleiter von Renault Sport, will endlich wissen, ob es weitergeht. Die Franzosen haben auch nicht vergessen, dass sie in den letzten Jahren immer wieder Kritik einstecken mussten. Die Kritik war berechtigt: Renault hatte den Schritt in die Turbo-Ära schlicht verschlafen, Mercedes-Benz löste die Hausaufgaben am besten.

Eigentlich müssen die Rennställe dem Autoverband FIA bis 15. Mai mitteilen, mit welchen Triebwerken sie in der darauffolgenden Saison fahren. Aber diese Frist ist zur Verwirrung der Fans mehrfach missachtet worden – beispielsweise, als McLaren im vergangenen Spätsommer mit Honda brach und in die Arme von Renault fiel. Toro Rosso wurde dafür neuer Werkspartner der Japaner. Seither beobachtet Red Bull besonders aufmerksam, welche Fortschritte Honda macht. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Natürlich betrachten wir mit grösstem Interesse, wie sich Honda in diesem Jahr entwickelt.»

Frist ist nicht Frist. Abiteboul meint im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya: «Was im vergangenen Spätsommer passierte, das ist mit der Situation heute nicht zu vergleichen. Denn im vergangenen Jahr haben wir einfach den einen Kunden gegen einen anderen ausgetauscht. Das hatte keinen Einfluss auf die Produktion von Motorteilen.» Nun aber geht es darum, wie viele Teile für 2019 in Auftrag gegeben werden müssen: Das wären natürlich weniger, wenn Renault nur noch einen Kunden hätte – McLaren.

Aus diesem Grund hat Abiteboul festgehalten, dass er nur bis zu einem gewissen Termin garantieren kann, dass ein zweiter Kunde Motoren erhält. Die Vorlaufzeit zur Herstellung gewisser Teile schreibt Renault vor: Ungefähr Mitte Mai muss diese Entscheidung fallen. Abiteboul hat bereits bestätigt, aufgrund der langjährigen Kooperation mit Red Bull Racing (56 Siege, vier WM-Titel) verlängere Renault die Frist um einige Wochen.

Der 15. Mai der laufenden Saison für die Lieferung von Motoren im darauffolgenden Jahr geht auch auf Diskussionen mit dem Autoverband FIA zurück. Der Verband wollte von den Motorherstellern wissen, was eine vernünftige Frist für solche Entscheidungen sei, die Antwort lautete – ungefähr Mitte Mai.

Aber diese Frist wird kaum eingehalten: Am 10. Juni findet der Grosse Preis von Kanada statt. Für Montreal wollen Honda und Renault schärfere Motorversionen bringen. Red Bull Racing will wissen, wie gut der verbesserte 1,6-Liter-V6-Turbomotor der Japaner arbeitet.

Eine Zusammenarbeit mit Honda würde Red Bull Racing erstmals zum Werks-Team machen, denn bislang war RBR immer Kunde: 2005 von Cosworth, 2006 von Ferrari, seit 2007 von Renault. Cyril Abiteboul in Spanien gegenüber Autosport: «Das ist eine ziemlich weitreichende Entscheidung für Red Bull Racing. Sie müssen entscheiden – wollen wir Werksrennstall werden oder Renault-Kunde bleiben? Dabei geht es um mehr als die Leistungssteigerung von einem Rennen zum anderen. Abgesehen davon, dass wir mehr Mühe mit Vorlaufzeiten bekommen – ich verstehe nicht, warum die Entscheidung überhaupt hinausgezögert werden muss.»

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