Comeback von Robert Kubica: «Ein blutiger Anfänger»

Von Mathias Brunner
Robert Kubica

Robert Kubica

​Robert Kubica spricht über die Erwartungshaltung der Fans. Der Pole sagt über seine Rückkehr in die Formel 1: «Die Fans glaubten an etwas Aussergewöhnliches. In Warhheit war ich ein blutiger Anfänger.»

Es war DAS grosse Thema im Sommer 2017: Robert Kubica steigt nach seiner langen Verletzungspause wieder in einem GP-Renner, der Pole durfte für Renault in Le Castellet einen 2012er Lotus-Renault testen. Darauf folgte auf dem Hungaroring ein zweiter Test, nun im 2017er Renner. Letztlich entschied sich Renault weniger gegen Robert Kubica als vielmehr dafür, den glücklosen Jolyon Palmer auf die Schnelle durch Carlos Sainz zu ersetzen. Kubica rückte zunächst mit einem 2014er Auto von Williams aus, dann in Abu Dhabi mit einem 2017er Boliden. In Arabien konnte der Russe Sergey Sirotkin die Techniker von sich überzeugen; die Mitgift seiner russischen Sponsoren dürfte bei der Entscheidung der Team-Leitung keine geringe Rolle gespielt haben. Kubica erhielt ebenfalls einen Vertrag – als Reservist.

Robert nahm Mitte Mai 2018 in Barcelona erstmals seit Ende 2010 an einem GP-Wochenende teil, als er am Freitagmorgen den Williams fuhr. Kubica war von der Anteilnahme der Fans immer tief bewegt. Selbst als der WM-Vierte von 2008 jahrelang Operation um Operation erdulden musste und den GP-Pisten fernblieb, waren entlang der Strecken immer wieder Fan-Banner für Kubica zu sehen. Kubica war verschwunden, aber nicht vergessen.

Als Robert dann endlich wieder ein Grand-Prix-Auto bewegen konnte, erwarteten die Fans vielleicht zu viel, wie Kubica jetzt im Formel-1-Podcast betont: «Die Leute dachten, dass ich ins Auto steige und der Robert Kubica der Saison 2010 bin. Mit dem 2012er Lotus wäre das in Ungarn vielleicht sogar gegangen. Weil dieses Auto meinem 2010 bewegten Renner noch am nächsten kommt. Aber dann kletterte ich in Ungarn in ein Auto der neuen Turbo-Generation. Ich konnte nichts von meiner Erfahrung übernehmen. Die Fans glaubten an etwas ganz Aussergewöhnliches, das nun auf dem Hungaroring passieren würde. In Wahrheit war ich ein blutiger Anfänger.»

«Vor allem mein Speed auf eine schnelle Runde liess am Anfang zu wünschen übrig, weil ich mit diesen Reifen null Erfahrung hatte. Mein Speed in den Dauerläufen hätte gereicht, um im Ungarn-GP zuvor für Renault in die Punkte zu fahren.»

«Das freie Training im vergangenen Mai für Williams in Spanien war wichtig. Weil Geschichten kursierten, wonach ich in Abu Dhabi eine Sekunde langsamer gewesen war als Sirotkin. Aber das stimmt nicht.»

«Da ich beim Arm eingeschränkt bin, reicht es nicht, das Gleiche zu tun wie andere Fahrer. Ich muss mehr machen. Mehr machen kann ich aber nur, wenn ich häufiger im Wagen sitze. Daher war es für mich vor dem Unterzeichnen des Williams-Vertrags so wichtig festzulegen, dass ich auch zum Fahren komme. Die Leute vergessen oft, dass auch im Motorsport die Übung den Meister macht. Fahren muss so natürlich für dich sein, wie ein Glas Wasser zu trinken.»

Robert Kubicas Ziel besteht anhaltend darin, wieder Rennen zu fahren. Dem Polen ist dabei klar: Die Möglichkeiten für 2019 sind beschränkt. Der frühere GP-Pilot Marc Surer weiss: «Ein Team wie Williams hängt am Tropf der Familie Stroll und der Sponsoren von Sergey Sirotkin. Ohne dieses Geld könnte Williams zusperren.»

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