Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Honda: Vollgas für Toro Rosso und Red Bull Racing

Von Agnes Carlier
RBR-Technikchef Adrian Newey, Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko, Honda-Rennleiter Masashi Yamamoto, RBR-Teamchef Christian Horner und F1-Projektleiter Toyoharu Tanabe

RBR-Technikchef Adrian Newey, Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko, Honda-Rennleiter Masashi Yamamoto, RBR-Teamchef Christian Horner und F1-Projektleiter Toyoharu Tanabe

​Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe spricht über die 2018er Motoren der Scuderia Toro Rosso und die Arbeit mit dem Weltmeister-Rennstall Red Bull Racing: «Ja, klar erzeugt das viel Druck.»

Anfang Dezember 2017 erhielt Toyoharu Tanabe die technische Leitung über das Formel-1-Projekt, ihm zur Seite gestellt ist Yasuaki Asaki als Betriebsleiter der Formel-1-Abteilung. Tanabe konzentrierte sich auf die Test- und Renneinsätze, Asaki hat das Sagen in Sakura, was die Motorentwicklung betrifft. Tanabe arbeitet seit 33 Jahren für Honda, er war früher Honda-Techniker am McLaren-Renner von Gerhard Berger, dazu am Werkswagen von Jenson Button. Vor seiner neuen Aufgabe im GP-Sport hatte er als Leiter des IndyCar-Programms gearbeitet und durfte mit seinem Landsmann Takuma Sato 2017 den Sieg beim legendären Indy 500 feiern.

Nach ermutigenden Ergebnissen im ersten Saisonviertel befindet sich Toro Rosso-Honda in einem Wellental – seit Ende Mai gab es keine WM-Punkte mehr, vier Rennen lang. Tanabe: «In Frankreich hatten wir ein Problem mit dem Motor von Brendon Hartley. Dann hatte Gasley einen Unfall. Ein Wochenende zum Vergessen. Schon in Kanada haben wir sein Auto in aussichtsreicher Position wegen einer Kollision verloren.»

Beim Heimrennen von Red Bull in der Steiermark landete Gasly auf dem undankbaren elften Platz. Brendon Hartley musste wegen eines Hydraulikdefekts aufgeben.

In England machte sich der Power-Defizit gegenüber Ferrari und Mercedes stärker bemerkbar als auf anderen Rennstrecken, dann hatte Hartley Aufhängungsschaden. Er startete zum Rennen aus der Boxengasse, aber ein Problem mit der Installation des Motors liess sich nicht lösen – Ausfall. Gasly landete auf Platz 13, weil er als eigentlich Zehnter eine Strafversetzung erhielt, und schimpfte über mangelnde Leistung.

Tanabe gibt zu, dass auf Volldruck an weiteren Verbesserungen gearbeitet wird, «aber es steht nicht fest, wann wir sie bringen». Der Japaner bestätigt, dass die Entwicklung des 1,6-Liter-Verbrennungsmotors beschleunigt werde. Dabei werden Strafversetzungen bewusst in Kauf genommen, um die Entwicklung im Hinblick auf 2019 voranzutreiben, wenn Honda neben Toro Rosso auch Red Bull Racing ausrüstet. Klar wird Honda mit Toro Rosso auf Pistenlayouts achten. Wenn eine Rennstrecke besonders vielversprechend ist, so schadet sich kein Team selber mit einer freiwilligen Strafversetzung wegen des Motors. Wenn sich Honda aber Vorteile verspricht, werden die jüngsten Evo-Stufen eingebaut, Strafe hin oder her. Die Rennstrecke ist immer noch das beste Testlabor. Das wird Gasly und Hartley nicht erfreuen, ist aber der zielführendste Weg, um 2019 konkurrenzfähiger zu sein.

Tanabe: «Wir konzentrieren uns auf die Gegenwart, gleichzeitig behalten wir die Zukunft im Auge. Die Tatsache, dass Toro Rosso und Red Bull Racing zusammenarbeiten, kann für uns nur von Vorteil sein. Alle Gespräche, die wir führen, laufen zentral über Red Bull Technology.»

Mit Weltmeister Red Bull Racing zu arbeiten, das erzeugt Druck. Toyoharu Tanabe: «Das ist uns klar. Aber Druck haben wir schon heute. Wir wissen, dass wir mit diesen zwei Rennställen sehr effizient arbeiten können.»

Max Verstappen wittert Honda schon heute auf einer Stufe mit Renault. «Honda hat grosse Fortschritte gemacht. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, dann ist es mir lieber, sie tauchen jetzt auf als im kommenden Jahr. Wir werden mit Werks-Status erhalten und das ist immer ein Vorteil.»

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