Formel 1: Max Verstappen ist genervt

Ross Brawn erkennt: «Max Verstappen verändert sich»

Von Rob La Salle
Ross Brawn beobachtet in Monaco Max Verstappen

Ross Brawn beobachtet in Monaco Max Verstappen

​Formel-1-Sportchef Ross Brawn wittert beim Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen eine Veränderung. Der Engländer sagt, wieso er im Niederländer die Ansätze zu einem ganz grossen GP-Piloten erkennt.

Der Anfang der Formel-1-WM 2018 war für Max Verstappen ein Waagrechtstart: Zwei Ausfälle in den ersten vier Rennen, einschliesslich der Kollision mit seinem Red Bull Racing-Stallgefährten Daniel Ricciardo in Baku, einschliesslich eines tapsigen Angriffs auf Sebastian Vettel in China. In Monte Carlo setzte Verstappen sein Auto im Training in die Leitschienen, wieder einmal. Der Unfall war ein Abziehbild des gleichen Patzers zwei Jahre zuvor. Aber dann ist etwas passiert.

Verstappen antwortete auf die Schlappe von Monaco (nur Neunter) mit einem starken dritten Rang in Kanada, der 20-Jährige wurde danach Zweiter in Frankreich und gewann sensationell den Grossen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring. In den jüngsten drei WM-Läufen ist Max jedes Mal unter den ersten Drei ins Ziel geflitzt: Als Dritter in Spa-Francorchamps, als Dritter in Monza (diesen Platz verlor er wegen einer Zeitstrafe, dadurch Rückversetzung auf Rang 5), als Zweiter in Singapur. Überdies hat Verstappen gegenüber Daniel Ricciardo im Quali-Duell deutlich die Nase vorn, es steht 12:3 für Max.

Auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist diese Entwicklung nicht entgangen. Der 63jährige Engländer lobt in seiner Nachbetrachtung des jüngsten WM-Laufs: «Max Verstappen hat in Singapur vom zweiten Startplatz aus seinen zweiten Rang nach Hause gefahren. Seine Leistung beinhaltete alle Merkmale, die einen kommenden Champion auszeichnen. Es reicht eben nicht, zwischendurch ein paar Glanzlichter anzuzünden, um dann wieder in dumme Fehler zu verfallen. Mehr und mehr sind die Rennen von Max nicht nur von erstaunlichem Speed geprägt, sondern eben auch durch Beherrschung.»

Besonders auffällig war für Brawn ein bestimmter Moment im Singapur-GP: Als Leader Lewis Hamilton im Verkehr aufgehalten wurde, lag der Niederländer auf einmal sehr nahe am Mercedes-Star. Früher hätte Verstappen sich vielleicht mit einem riskanten Manöver auf Hamilton geworfen. Ross Brawn sieht viel Reife: «Stattdessen hat Verstappen gespürt, dass es keine echte Siegchance gibt, er ist unnötigem Risiko aus dem Weg gegangen und hat so seinen zweiten Platz geschützt.»

Fazit von Ross Brawn: «Verstappen gewinnt ständig an Format, jetzt braucht er ein Auto, mit dem er in jedem Grand Prix um den Sieg kämpfen kann. Selbst wenn Red Bull Racing noch immer ein junges Team ist, haben sie in der Vergangenheit bewiesen, dass sie ein solches Auto bauen können.»

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