Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Lewis Hamilton nach Sieg: «Niki würde den Hut ziehen»

Von Mathias Brunner
Verstappen vor Hamilton

Verstappen vor Hamilton

​Weltmeister Lewis Hamilton gewinnt nach einer strategischen Meisterleistung von Mercedes-Benz: Siebter Sieg in Ungarn. Der Brite setzte perfekt um, was der Kommandostand von ihm verlangte.

Der Funkverkehr zwischen Lewis Hamilton und seinen Technikern nach diesem spannenden Grossen Preis von Ungarn sagte alles. «Wow, einfach nur wow, Kumpel! Was für eine Fahrt, nur du kannst das!» lobte sein Renningenieur Peter Bonnington. Dann meldete sich Chefstratege James Vowles zu Wort: «Hier ist James, Lewis. Eine unglaubliche Fahrt, überaus eindrucksvoll.» Hamilton antwortete: «Danke, James, danke, Bonno, danke für ein tolles Wochenende. Entschuldige, James, dass ich die Strategie hinterfragt habe, ihr habt mir eine harte Nuss zu knacken gegeben.» James Vowles: «Wir wussten, dass nur du das kannst.»

Die harte Nuss sah so aus: Auf Rang 2 hinter Verstappen und nach einem ersten, fehlgeschlagenen Angriff auf Hamilton liess sich der Kommandostand von Mercedes etwas ganz Besonderes einfallen: Weil Hamilton gegen die Ferrari Luft hatte, holte Mercedes Hamilton an die Box, um ihm frische, mittelharte Pirelli zu geben.

Hamiltons Silberpfeil begann förmlich zu fliegen, verringerte gnadenlos den Rückstand auf den führenden Verstappen und ging dann unwiderstehlich vorbei – 82. GP-Sieg, sein achter in dieser Saison nach Bahrain, China, Spanien, Monaco, Kanada, Frankreich und England, sein siebter in Ungarn nach 2007, 2009, 2012, 2013, 2016 und 2018, auf keiner Bahn hat er öfter gewonnen (in Kanada holte er auch sieben Mal den Sieg).

Hamilton nach dem Rennen: «Wie ich mich fühle? Ein wenig müde! Vor allem bin ich erfüllt von grosser Dankbarkeit für ein Team, das immer an mich glaubt. Sie haben heute sehr viel risikiert, in der Hoffnung, dass ich das umsetzen kann. Wir sind jetzt sieben Jahre zusammen, und jeder Sieg fühlt sich noch immer wie der erste an.»

«Ich war das ganze Rennen lang am Limit. Vor allem hatte ich grosse Schwierigkeiten mit den Bremsen. Schon das ganze Wochenende über gab es Probleme mit den Bremsen, die zum Verglasen neigten. Egal, was wir in Sachen Abstimmung machten, nichts schien zu helfen.»

«Beim Stopp war ich nicht sicher, ob dies das Richtige ist. Mir war nicht klar, ob ich 19 Sekunden gutmachen kann. Dann bin ich jede Runde gefahren, als ginge es um die Pole-Position, es war einfach unfassbar. Wenn Niki Lauda noch hier wäre, würde er vor unserer Mannschaft den Hut ziehen.»

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