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Verrückt: Rennboot mit Formel-1-Motor von Ferrari

​Beim Supersportwagen-Verkäufer «duPont Registry» kommt ein ungewöhnliches Bewegungsmittel unter den Hammer – das einzige Rennboot, das von einem Ferrari-Formel-1-Motor angetrieben wird.

Mathias Brunner

Von

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Wer sich kürzlich auf der Internet-Plattform des Luxusfahrzeug-Verkäufers "duPont Registery" umsah, der kam ins Staunen: Nein, wir haben nicht den 1. April, es wird tatsächlich ein Rennboot zum Verkauf angeboten, das aus den 50er Jahren stammt und angeblich das einzige seiner Art ist, das von einem waschechten Formel-1-Motor von Ferrari angetrieben wird!

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Es handelt sich um das "Timossi-Ferrari Arno XI Hydroplane", mit dem in den 50er Jahren Achille Castoldi den Geschwindigkeitsrekord zu Wasser für 800-Kilo-Boote brechen wollte. 1952 liess Castoldi dafür bei der Timossi-Werft am Comer See ein Boot bauen, dazu brauchte er einen kraftvollen Motor.

Alfa Romeo kam für Castoldi nicht in Frage, dort hatte sich schon sein alter Rivale Mario Verga mit Triebwerken eingedeckt. Nun zahlte sich für Achille Castoldi aus, dass er Alberto Ascari und Luigi Villoresi kannte. Sie machten ihn mit Enzo Ferrari bekannt. Als der Firmengründer davon hörte, wie Castoldi im Krieg zwei Alfetta 158 vor den deutschen Besetzern versteckt hatte, wurde er weich. Er erklärte sich einverstanden, für das Boot einen V12-Motor aus dem Ferrari 375 zur Verfügung zu stellen.

Als das 385 PS starke Boot fertig war, brachte Castoldi es im Januar 1953 aufs Wasser. Er kam bei einem Lauf auf knapp 200 km/h. Das war schnell, aber nicht schnell genug. Denn inzwischen hatte Verga den Klassenrekord auf 226,5 km/h geschraubt.

Castoldi kehrte zurück zu Ferrari. Die Motorentechniker bauten das Aggregat um auf Methanol-Sprit, dem Triebwerk wurden zwei Lader spendiert und zwei Kerzen pro Zylinder. Nun leistete der V12 mehr als 600 PS.

Am 15. Oktober gab Castoldi auf dem Iseo-See Gas und erreichte einen Mittelwert aus zwei Läufen von sagenhaften 241,707 km/h – ein Klassenrekord, der bis heute Bestand hat!

Nach einem eigenen Unfall und dem Tod seines Gegners Verga sagte Castoldi dem Geschwindigkeitsrausch addio und verkaufte das Boot an Nando dell’Orto. Der baute es für Rennen um. Als auch dell’Orto aufhörte, verschwand die Arno XI für 25 Jahre in einem Mailänder Lagerhaus. 1990 wurde sie verkauft und in den Originalzustand zurückversetzt. In Monaco 2012 erhielt sie einen neuen Käufer, für 868.000 Euro. Seither steht sie leihweise im Ferrari-Museum von Modena. Wo ihr neues Zuhause nach dem Verkauf sein wird, ist unklar.

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