KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Kimi Räikkönen: Sohn Robin und die heikle Umweltfrage

Von Mathias Brunner
Kimi und Robin Räikkönen

Kimi und Robin Räikkönen

​Es ist derzeit der Wurm drin bei Alfa Romeo-Sauber-Fahrer Kimi Räikkönen: Der 40-Jährige hat letztmals am 4. August in Ungarn Punkte holen können. Da redet «Iceman» lieber über seinen Sohn Robin.

Normalerweise ist auf Kimi Räikkönen Verlass. Es gibt nur wenige Fahrer im Feld, von welchen wir behaupten würden: Sie sind beinahe eine Punktegarantie. Aber wenn der Wagen nicht schnell genug ist, sind selbst die Möglichkeiten des «Iceman» begrenzt. Der Weltmeister von 2007 sagt im Fahrerlager des Autódromo Hermanos Rodríguez: «Wir beginnen zu verstehen, wieso wir uns derzeit so schwertun. Aber ob unsere Gegenmassnahmen wirken, das werden wir erst wissen, wenn wir ab Freitag auf die Bahn gehen.»

Das grösste Problem für Kimi gemäss Teamchef Fred Vasseur: «Uns mangelt es an Konstanz. Das ist der Hauptgrund für die unterdurchschnittlichen Leistungen. Der erste Rennteil in Japan war eine Katastrophe; hm, Katastrophe ist vielleicht ein wenig stark, aber wir waren einfach nicht schnell genug. Beim letzten Rennsegment auf weichen Reifen war der Wagen auf einmal konkurrenzfähig, aber dann war unser Rückstand schon zu gross, um noch Punkte zu holen.»

Kimi selber meint: «Auf eine Runde hat sich das Auto in Japan wirklich gut angefühlt. Dieses gute Gefühl war im Rennen nur zum Schluss da, als wir mit weichen Reifen gefahren sind. Solche Reifenprobleme hatten wir die ganze Saison noch nie.»

«Das alles ist schade, denn ich glaube nicht, dass wir weit weg sind von unseren Gegnern. Ich schätze, es gibt nicht einen Grund für diese Schwierigkeiten, sondern es handelt sich vielmehr um eine Kombination von Faktoren.»

Nach den warnenden Worten von Lewis Hamilton https://www.speedweek.com/formel1/news/150584/Duestere-Gedanken-von-Lewis-Hamilton-Mercedes-raetselt.html sind viele Fahrer hier in Mexiko nach ihrer Einstellung in Umweltfragen gelöchert worden. Kimi ist Pragmatiker wie immer: «Das geht jeden auf diesem Planeten etwas an. Jeder versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten, etwas zu machen, aber ich schätze, unsere Ausgangslage in dieser Diskussion ist nicht die beste – ich meine, wir sind hier und verbrennen Sprit. Und wozu? Um die Frage zu klären, wer gewinnt, wer Zweiter wird oder Dritter. Die Umweltfrage ist eine ernste, aber ich bin nicht sicher, ob wir der richtige Adressat dafür sind. Wenn wir konsequent wären, dann müssten wir zuhause bleiben. Auch ich versuche, meinen Teil zu machen. Aber ich finde es ein wenig verrückt, das an einem Grand-Prix-Wochenende zu thematisieren.»

Daher Themawechsel: Macht sich Kimi eigentlich Sorgen darüber, dass sein Sohn Robin mit dem Kart herumwetzt? Räikkönen senior: «Als Elternteil hast du immer im Hinterkopf, dass sich die Kleinen wehtun könnten. Sie sind doch noch so winzig. Robin ist inzwischen vielleicht ein knappes Dutzend Mal Kart gefahren. Sorgen mache ich mir eigentlich nicht, ich finde Motocross gefährlicher.»

«Ich weiss nicht, ob Robin Talent zum Kartfahren hat. Er hatte lange danach gefragt und hat Spass daran. Aber ich sehe das nicht als Klärung der Frage, ob er begabt ist, sondern er soll einfach Freude haben. Ich sage nicht viel, wenn wir an der Strecke sind, und wir stoppen ganz bestimmt keine Zeiten. Er fährt, so lange er will, und wenn er nach Hause fahren möchte, dann gehen wir eben. Robin ist nun fünf Jahre alt. Ich weiss nicht, wer da schon einschätzen will, ob ein Knirps Talent hat. Ich jedenfalls kann es nicht.»


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