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Ungeliebte Pirelli-Reifen für 2020: So geht’s weiter

Von Adam Cooper
Valtteri Bottas in Texas mit Versuchsreifen von Pirelli

Valtteri Bottas in Texas mit Versuchsreifen von Pirelli

​Die Formel-1-Piloten hatten in Texas wenig Freude an den 2020er Experimentalreifen von Pirelli. Wir erklären, wie es mit der kommenden Walzengeneration der Mailänder nun weitergeht.

Wenn wir uns die Aussagen der Formel-1-Fahrer über die 2020er Reifen anhören, dann drängt sich die Frage auf: Gehören die jüngsten Walzen von Formel-1-Alleinausrüster Pirelli auf den Müll? Alle 20 GP-Piloten konnten am 1. November auf dem Circuit of the Americas in Austin (Texas) zwei Sätze Prototypen-Walzen der Generation 2020 ausprobieren. Die Fahrer monierten danach übereinstimmend zu wenig Grip.

An sich ist noch immer geplant, dass die neuen Reifen beim üblichen Test nach der Saison (dieses Mal am 3./4. Dezember in Abu Dhabi) nochmals ausprobiert werden. Die Teamchefs haben bei Chase Carey deponiert: Wenn die 2020er Generation nicht hält, was man sich davon versprochen hatte (grösseres Betriebsfenster, gleichmässigere Haftung), dann ist es gescheiter, im kommenden Jahr mit den 2019er Mischungen weiterzumachen.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Wenn die Reifen nicht bringen, was wir uns davon erhofft hatten, dann macht das wenig Sinn. Die Berichte der Fahrer waren negativ.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir sind uns einig, dass es in Austin verhältnismässig kühl gewesen ist, das hat vielleicht die Erkenntnisse verfälscht. Wir brauchen mehr Zeit auf diesen Reifen. An jenem Freitag war das jedenfalls kein Fortschritt.»

Pirelli-Rennchef Mario Isola plädiert nach dem Texas-Wochenende für Geduld: «Die Austin-Strecke war eiskalt, und die Rennställe hatte gar keine Möglichkeit, die Autos an die neue Charakteristik der 2020er Reifen anzupassen. Das geht nicht in einer paar Runden. Ich bin davon überzeugt: Nach zwei Tagen Abu Dhabi werden wir ganz Anderes hören.»

«Während der Entwicklungsphase hatten sich die Piloten zustimmend geäussert. Es ist nicht nachvollziehbar, warum wir eine ermutigende Entwicklungsphase haben, und dann ist in Texas auf einmal alles anders. Das muss an Umgebungstemperatur und Fahrzeugen liegen. Wir haben sehr viel Zeit und Energie in die Entwicklung der 2020er Reifen investiert und bleiben davon überzeugt, dass sie ein Fortschritt sind.»

Wie also geht es nun weiter mit den ungebliebten 2020er Reifen?

Der Grieche Nikolas Tombazis – bei der FIA Technikchef aller Einsitzer-Serien – hat in der vergangenen Woche mit den Teamchefs Kontakt aufgenommen und mit ihnen abgemacht: Die zwei Tage Tests in Abu Dhabi finden wie geplant statt. Danach analysieren Rennställe und Pirelli die gesammelten Daten. Und daran anschliessend wird es eine Abstimmung geben, ob im kommenden Jahr mit den 2020er Walzen aus Mailand gefahren werden soll oder nicht. Sprechen sich sieben von zehn Teams gegen die 2020er Spezifikation aus, werden wir im kommenden Jahr die 2019er Reifen wiedersehen.

Zahlreiche Teamchefs sind unzufrieden damit, dass Pirelli mit den nächstjährigen Reifen ziemlich spät dran ist: Im Reglement ist verankert, dass der Walzentyp für die folgende Saison jeweils am 1. September des laufenden Jahres feststehen muss. Dieser frühe Zeitpunkt wurde so festgelegt, weil anders geformte Reifen Auswirkungen auf die Aerodynamik haben. Die 2020er Pirelli weisen eine breitere Reifenschulter auf.

Die Mittelfeld-Teams befürchten: Eine späte Einführung begünstigt wieder einmal die Top-Rennställe – weil sie die Ressourcen besitzen, um auf diese Änderung schneller zu reagieren.

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