Romain Grosjean: Haas-Unterboden 9 Monate alt

Von Mathias Brunner
Kevin Magnussen und Romain Grosjean an der Arbeit

Kevin Magnussen und Romain Grosjean an der Arbeit

​So etwas gibt es im Entwicklungswettkampf Formel 1 ganz selten: Romain Grosjean ging in Abu Dhabi mit jenem Unterboden ins Training, mit welchem er beim Wintertest in Barcelona gefahren war!

Normalweise sind es die neuen Fahrzeugteile, die in der Königsklasse zu reden geben, im ersten Training zum WM-Finale von Abu Dhabi sind es alte. Im Entwicklungswettkampf namens Formel 1 schwer vorstellbar, aber wirklich wahr – der Genfer Romain Grosjean fährt im ersten Training auf dem Yas Marina Circuit mit exakt jenem Unterboden, der schon beim Wintertest vor neun Monaten in Barcelona am Wagen war!

Hintergrund: Ein Evo-Paket, dass der US-amerikanische Rennstall Haas zum Spanien-GP brachte, warf viele Fragen auf. Monatelang fuhren Grosjean und Magnussen Vergleichstests mit bisherigen und neuen Teilen, die Antworten blieben undurchsichtig.

Grosjean in Arabien: «Ich finde es selber etwas merkwürdig, dass ich nun mit Boden V1 ausrücke, also exakt jenem Boden, der im Februar an meinem Auto dran war. Ich glaube, wir haben es in der Formel 1 in den letzten Jahren nie erlebt, dass wir ins Finale gehen und wir fahren mit Teilen vom Wintertest. Das ist gewiss ungewöhnlich, aber wir glauben, es ist die beste Lösung.»

Haas-Teamchef Günther Steiner: «Wenn es gut läuft, dann denkst du, dass du den Dreh raushast, aber beim folgenden Rennwochenende wirst du wieder mit der Realität konfrontiert. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Es ist eine wirklich schwierige Aufgabe, die diesjährigen Reifen konstant zum Arbeiten zu bringen. Es ist speziell für uns problematisch, deshalb konzentrieren wir uns ganz auf dieses Ziel. Natürlich geht es generell auch immer darum, mehr Abtrieb zu finden, um effizienter zu sein. Der Fokus liegt derzeit aber ganz klar auf den Reifen.»

Romain Grosjean weiter: «Rückblickend hätten wir vielleicht nach dem ersten Einsatz des Evo-Pakets in Barcelona diese neuen Teile gleich zur Seite legen und mit den alten weitermachen müssen. Ich hatte von Anfang an kein gutes Fahrgefühl damitz. Wir hätten uns viel Zeit und Arbeit sparen können. Aber im Nachhinein ist das immer einfach zu sagen.»

Die gute Laune liess sich Grosjean jedenfalls nicht verhageln: Donnerstagnacht amüsierte er seine Mechaniker, indem er selber anpackte bei den Boxenstoppübungen. Auf der anderen Seite der Vorderachse hatte sein Stallgefährte Kevin Magnussen ebenso viel Spass.


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