Toro Rosso: Verbundstoffabteilung ausgebaut
Bourdais im neuen Toro Rosso STR4.
Noch immer glauben einige, die Scuderia Toro Rosso erhalte von Red Bull Technology gewissermassen ein fertiges Auto vor die Tür gestellt. Weit gefehlt.
Technikchef Giorgio Ascanelli hat für SPEEDWEEK online einige der grössten Unterschiede herausgestrichen (siehe weitere Story), Team-Manager Gianfranco Fantuzzi verrät, dass erstmals auch das komplette Monocoque in Faenza gebacken wurde.
«Beinahe 100 Prozent des Fahrzeugs werden bei uns angefertigt. Für das 2009er Auto haben wir rund 14000 Zeichnungen verarbeitet.»
«Ursprünglich sollte unsere Verbundstoff-Abteilung nur einige wenige Teile bauen, aber dann ist sie stetig gewachsen, und nun haben wir erstmals die komplette Fahrerzelle selber gebaut. Jene von 2008 stammte von der Firma Carbotec in Österreich.»
«Der Weg dahin war lang und steinig: Wir mussten unseren Kohlefaser-Ofen, den so genannten Autoklaven, aufmöbeln. Wir haben auch viele zusätzliche Verbundstoff-Spezialisten angestellt. Um sicher zu gehen, dass unser STR4 gelingen würde, haben wir als Generalprobe sogar nochmals ein 2008er STR3-Chassis gebacken. Das hat sich als gute Übung erwiesen.»
Ob das Team in Faenza weiter ausgebaut wird, wird wesentlich von der Klärung der Frage abhängen, wie genau ein Hersteller in der Formel 1 definiert wird. Das ist derzeit Gegenstand von Diskussionen unter den Rennställen und mit dem Autoverband FIA.