Ola Källenius: «Mercedes ist wie Bayern München»

Von Mathias Brunner
Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Daimler-Chef Ola Källenius

Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Daimler-Chef Ola Källenius

​Daimler-Vorstandschef Ola Källenius bekennt sich ein weiteres Mal zum Formel-1-Engagement: «Mercedes-Benz steigt so wenig aus der Formel 1 aus wie Bayern München aus der Bundesliga.»

Telefonkonferenz mit Ola Källenius am Rande der Fahrvorstellung der neuen S-Klasse. Der 51jährige Schwede leitet seit Mai 2019 als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Daimler-Konzerns. Der Spitzenmanager bekennt sich dabei ein weiteres Mal zum Engagement in der Königsklasse, verheimlicht aber nicht, dass gespart wird.

Ola Källenius sagt: «Es gibt derzeit so wenig Anlass für Mercedes-Benz, aus der Formel 1 auszusteigen, wie für den FC Bayern München, aus der Bundesliga auszusteigen. Die Formel 1 geniesst vor allem in den ganzen sozialen Netzwerken eine enorme Resonanz und bietet für uns damit einen wachsenden Wert.»

Jedoch wünscht sich Källenius Fortschritte beim Thema Dekarbonisierung: «Wir möchten, dass wir auf diesem Gebiet ähnlich schnell vorankommen wie mit unseren Strassenautos, ich denke da zum Beispiel an den Einsatz synthetischer Kraftstoffe.»

Zudem müssen die Kosten runter. Ola Källenius weiter: «Wir wollen die finanziellen Belastungen durch die Formel 1 bis Ende 2023 halbieren und haben damit deutlich ehrgeizigere Ziele als für den gesamten Konzern.» Das ist gemäss Källenius und Teamchef Toto Wolff ein machbares Ziel aufgrund des kommenden Budgetdeckels in der Formel 1 und weiterer Sparmassnahmen des Autosport-Weltverbands FIA.

Ein Formel-1-Ausstieg ist bei Mercedes auf absehbare Zeit nicht geplant, ganz im Gegenteil wird die Kooperation zwischen dem Rennstall und der Sportwagenmarke AMG intensiviert, wie Anfang Oktober bei einer Konferenz für Investoren und Analysten versichert worden ist. Die Zusammenarbeit zwischen dem Rennstall in Brackley (Chassis) und Brixworth (Motoren) wird vertieft, um den Verkauf der AMG-Flitzer anzukurbeln. Die Antriebsspezialisten von «High Performance Powertrains», kurz HPP, wie die Firmentochter in Brixworth heisst, wird sich punkto Elektroantriebs-Lösungen stärker bei AMG einbringen. Möglich wird dies durch ein stabiles Formel-1-Motorenreglement und Kostensenkungen, das ermöglicht mehr Ressourcen für AMG. AMG wird ab 2021 auch prominenter auf den Rennwagen zu sehen sein.

Letztlich würde der Rennsport so wieder dazu werden, was er jahrelang für die Autoindustrie war: ein Versuchslabor für bahnbrechende Entwicklungen. Mercedes formuliert das so: «AMG ist mit der Elektrifizierung des Portfolios ab 2021 für die nächste Stufe bereit. Die Verbindung der Sub-Marke mit der Formel 1 soll im kommenden Jahr intensiviert werden, um der Identität als High-Performance-Marke stärker Rechnung zu tragen.»

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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