Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Berger: Sex, Drugs & Rock’n’Roll verhinderten Titel

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Gerhard Berger gehörte zu den Formel-1-Fahrern, die auch abseits der Strecke nichts anbrennen ließen. Das war allerdings ein triftiger Grund dafür, warum er nie Weltmeister wurde.

Sex. Drugs. Und natürlich Rock’n’Roll. Keine Frage: Die Formel 1 war früher anders. Gefährlicher, aber auch wilder als heute. Vor allem abseits der Strecke.

Der heutige DTM-Chef Gerhard Berger bestätigt den berühmten Spruch, bezogen auf seine aktive Karriere in den 80er und 90er Jahren. «Vielleicht kann man es tatsächlich so sagen. Auch wenn nicht alles dabei war», sagte er im BR-Podcast.

Was von den drei Dingen fehlte, ließ er offen.

Auf den Punkt gebracht sei es für ihn in der Blütezeit seiner Karriere vor allem «unbeschwert» gewesen“, so der 61-Jährige: «Ich habe in meinem Leben nicht nur gute Seiten gehabt, sondern auch schwierige. Es ging immer rauf und runter. Aber ich habe es immer genossen.»

Berger fuhr von 1984 bis 1997 unter anderem für Ferrari, McLaren und Benetton und feierte in 210 Rennen zehn Siege und 48 Podestplätze. 1988 und 1994 wurde er im Ferrari jeweils WM-Dritter.

Was auch zu seiner Laufbahn gehört, ist sein Horror-Feuerunfall 1989 in Imola, als sein Ferrari an der Stelle, wo Ayrton Senna wenige Jahre später tödlich verunglückte, in Flammen aufging. Berger kam vergleichsweise glimpflich davon.

Es verwundert angesichts seiner Bilanz nicht, dass ihm eine Frage oft gestellt wird: Warum bist du nicht Weltmeister geworden? «Weil ich einerseits das Rennen fahren genießen wollte, aber auch die Nacht vorher», scherzte er.

Und redet gar nicht groß um den heißen Brei herum, dass es die Fahrer in Zeiten, in denen heftige Unfälle und Tote an den Rennwochenenden zum Bild der Motorsport-Königsklasse gehörten, auch richtig krachen ließen.

«Ja, es war schon wild», sagte er: «Es gab keine Medien, es war nicht so transparent wie heute. Man hat etwas machen können, ohne dass es am nächsten Tag in der Zeitung steht oder im Fernsehen kommt. Wir haben uns deshalb weit aus dem Fenster gelehnt», sagte Berger.

Sein Fazit: «Im Genießen des Sports, aber auch des Lebens war ich sicher führend.»

Trotzdem stellt er sich öfter mal die Frage – auch wenn es müßig ist: Was würde er tun, wenn er alles wüsste, was er heute weiß und seine Karriere noch einmal neu starten könnte? Berger: «Da gibt es nicht viel, was ich genauso machen würde. Dann stellt sich aber die Frage, ob ich das überleben würde.»

Was er allerdings machen würde: «Mich noch mehr dem Sport widmen, den Spaß etwas reduzieren und versuchen, die Weltmeisterschaft zu gewinnen.»


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