Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Gerhard Berger: «Masi hat nur zehn Sekunden Zeit!»

Von Gino Bosisio
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Das Herzschlag-Finale der Formel 1 hinterlässt beim österreichischen Ex-Star Gerhard Berger tiefe Eindrücke. Er nimmt den viel gescholtenen Rennleiter Michael Masi auf ServusTV in Schutz.

Als Max Verstappen beim Restart von Abu Dhabi seinen Rivalen in der letzten Runde einer denkwürdigen Saison überholte, kochte nicht nur an der Strecke vor Ort die Stimmung. Weltweit fieberten viele Millionen Fans bei dem Spektakel mit, das die beiden Protagonisten boten.

Allerdings kochte die Stimmung auch nach dem Rennen über, denn Mercedes fühlte sich durch Entscheidungen von Rennleiter Michael Masi benachteiligt. Deshalb wurden zwei Proteste eingelegt, die beide abgewiesen wurden. Mercedes erwägt aber eine Berufung.

Die Vorwürfe: Zum einen die Tatsache, dass die überrundeten Autos zunächst nicht wie vorgesehen zurückrunden sollten, es dann aber doch durften, allerdings nicht alle, sondern nur diejenigen, die zwischen Hamilton und Verstappen lagen. Außerdem wurde das Rennen eine Runde zu früh freigegeben, so die Mercedes-Meinung.

Der aktuelle DTM-Chef und zehnfache Formel 1-GP-Sieger Gerhard Berger sagte im «Sport & Talk aus dem Hangar 7» auf ServusTV zu den Entscheidungen im Rennen: «Es kann immer gekippt werden. Die Sport-Hoheit hat das letzte Wort und das ist Michael Masi. Er hat entschieden, nicht zurück zu runden, denn es waren Menschen auf der Strecke. Er wollte aber das Rennen auch nicht unter Safety Car beenden.»

«Er hat die Leute zurück runden lassen, die im Kampf waren. Dass die Situation schwierig war, ist klar. Masi hat zehn Sekunden Zeit, um solche Entscheidungen zu treffen. Dahinter sitzen Anwälte mit 100 Ingenieuren. Wenn man so den Sport betreibt, wird das nichts. Daher muss man auch Masi zugestehen, dass nicht immer alles richtig ist. Im Sinne des Sports hat er richtig entschieden.»

Berger gibt zu bedenken: «So etwas kann man vorab nicht regeln. Red Bull hat entschieden, in die Box zu kommen. Mercedes hat es nicht gemacht. Sie hätten es auch noch eine Runde später machen können. Somit war die Entscheidung von Mercedes zu diesem Zeitpunkt nicht richtig.»

Berger weiter: «Was mich beeindruckt hat, war, als Lewis Hamilton zu Max Verstappen hingegangen ist. Nach so einem harten Jahr muss man auch anerkennen können, dass der andere gewinnt. Das hätte ich mir auch von der Team-Seite gewünscht. Mercedes hat einen tollen Job gemacht, auch auf der Motoren-Seite. Man muss sagen können, das Glück war nicht auf der Seite von Mercedes.»

Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, 12. Dezember

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30:17,345 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,256 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +5,173
04. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +5,692
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +6,531
06. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +7,463
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +59,200
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:01,708 min
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:04,026
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:06,057
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:07,527
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
15. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +3 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, Hydraulik
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Antrieb
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Getriebe

WM-Stand nach 22 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 394.5 Punkte
2. Hamilton 387.5
3. Bottas 226
4. Pérez 190
5. Sainz 164.5
6. Norris 160
7. Leclerc 159
8. Ricciardo 115
9. Gasly 110
10. Alonso 81
11. Ocon 74
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 32
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 3
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0

Teams
1. Mercedes 613.5
2. Red Bull Racing 584.5
3. Ferrari 323.5
4. McLaren 275
5. Alpine 155
6. AlphaTauri 142
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0


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