Max Verstappen zu Fernando Alonso: «Es lag am Auto»
Max Verstappen und Fernando Alonso
Alpine-Fahrer Fernando Alonso wird in der Nacht von Singapur zum Weltrekordler: Er bestreitet am 2. Oktober seinen 351. Formel-1-WM-Lauf, keiner rollte öfter an den Start eines Grand Prix als der Spanier.
Witzige Parallele: Ausgerechnet bei diesem Rennen kann Max Verstappen die 32 Siege von Alonso egalisieren und wie der Asturier zum zweiten Mal Formel-1-Champion werden. Alonso eroberte den Titel mit Renault 2005 und 2006, Max Verstappen kann ebenfalls zwei Mal in Folge Champion werden, 2021 und 2022.
Viele Formel-1-Fans sind davon überzeugt – Alonso muss sich doch verzehren vor Reue und Ärger, dass er keine klügeren Entscheidungen getroffen hat, was seine Rennställe angeht.
Sie argumentieren: 2007 liess der damalige McLaren-Teamchef Ron Dennis Neuverpflichtung Alonso und den jungen Lewis Hamilton so lange gegeneinander raufen, bis beim WM-Finale von Brasilien Kimi Räikkönen (Ferrari) den Titel abstaubte.
Während seiner fünf Jahre bei Ferrari schrammte Alonso zwei Mal knapp am Titel vorbei, 2010 und 2012. Mit etwas Glück hätte er dort die Titel 4 und 5 geholt.
Unglaublich: Nur ein Punkt Rückstand auf den Weltmeister 2007, nur vier Punkte fehlten 2010, nur drei im Jahre 2012 – knapp zehn Punkte in diesen drei Saisons hätten also zu drei Titeln mehr gereicht!
Aber auch für Alonso gilt: Mit Hätte, Wenn und Aber gewinnt keiner, und so ist Fernando eben nicht fünffacher Weltmeister.
Das weiss Max Verstappen, der in Singapur über Fernando Alonso gesagt hat: «Glück gehört in der Formel 1 eben dazu. Du musst das Glück habe, um zur rechten Zeit in einem titelfähigen Auto zu sitzen. Für mich steht fest – mit manch anderem Rennwagen hätte Alonso sehr viel mehr WM-Titel erobert. Aber so ist die Königsklasse nun mal.»
Hand aufs Herz: Hat Alonso das alles nicht bereut? «Gewiss, in einigen Rennen hatte ich einfach kein Glück», sagte der Asturier vor einigen Jahren. «Und rückblickend ist es immer leicht zu sagen, man hätte etwas anders machen sollen. Als ich 2010 zu Ferrari ging, hätte jeder andere Formel-1-Pilot ebenfalls dort unterzeichnet. Als ich zu McLaren-Honda wechselte, glaubten alle, ich hätte das Richtige getan. Der Turbo-Motor von Ferrari war nicht so gut, und Honda konnte sich in Ruhe auf die Formel-1-Rückkehr vorbereiten. Neun von zehn Fahrern hätten ebenfalls bei McLaren-Honda unterschrieben.»
«Letztlich ist es doch so: Es kann immer nur einer gewinnen, in einem Rennen, auf der Jagd um den WM-Titel. Und ob du dann Zweiter wirst oder Zwölfter – welche Rolle spielt das? Ich durfte zwei Mal Weltmeister werden, ich konnte all diese Rennen gewinnen und so oft auf dem Siegerpodest stehen. Ich war ein Junge aus Nordspanien, der es vom Kart-Knirps zum Weltmeister gebracht hat. Ich weiss wirklich nicht, warum ich da etwas bereuen sollte.»