Nico Rosberg: Verzicht auf 100 Millionen Euro

China-GP: Alarm – Verrückter in der Boxengasse!

Von Mathias Brunner
Beim Grand Prix von China 2019

Beim Grand Prix von China 2019

​Die Königsklasse feierte 2019 auf dem Shanghai International Circuit den 1000. WM-Lauf der Formel 1, dann folgte eine fünf Jahre lange Pause. Wir beleuchten einige Kuriositäten rund um den Grand Prix von China.

Natürlich hätte der 1000. Formel-1-WM-Lauf auf eine Traditionsrennstrecke gehört, nach Silverstone (wo 1950 der erste Lauf ausgetragen wurde) oder nach Monza. Aber es wurde nun mal Shanghai.

Die Formel 1 zeigte 2019 im weiträumigen Fahrerlager des Shanghai International Circuit allerlei Memorabilien: Lenkräder, Pokale, Modelle legendärer Rennwagen, Formel-1-Motoren. Der Funke sprang dennoch nicht so richtig über, denn das Herz der Formel 1 schlägt eben in Europa, nicht in China.

Wer hätte damals gedacht, dass die Königsklasse fünf Jahr lang nicht nach Shanghai zurückkehren würde? Die Corona-Pandemie und zähe Verhandlungen mit den Organisatoren folgten, erst 2024 ist die Königsklasse wieder in China zu Gast.

Der 1106. WM-Lauf auf dem Shanghai International Circuit offeriert allerlei Bemerkenswertes.

Als der Shanghai International Circuit 2004 eröffnet wurde, galt er als die teuerste Rennanlage der Welt – mit Baukosten von (offiziell nie bestätigten) 500 Millionen Dollar.

Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke erzählte mit zum Bau: «Wir mussten in China ganz neue Lösungswege finden, um überhaupt ein Fundament legen zu können.»

Konkret heißt das: Selbst heute noch befindet sich unter der Rennstrecke Sumpf, die Piste lagert auf mehr als 40.000 Betonpfählen, die bis zu 80 Meter tief in den Boden getrieben wurden, darauf konstruierten Tilke und seine Kollegen eine Schicht aus Styropor. Die modellierte Landschaft besteht aus Kunststoff, mit zwei Metern Erde darauf.

Tilke weiter: «Die Herausforderungen besonderen Untergrunds sind das Eine; wir stehen oft auch vor Schwierigkeiten, weil Bauen in anderen Ländern nicht mit der Arbeit zuhause zu vergleichen ist. Da muss man sich einstellen auf lokale Gegebenheiten oder andere Bautechniken.»

Der größte Gegner beim Bau einer Rennstrecke ist immer die Zeit. «Wir müssen zu einem bestimmten Termin fertig werden», sagte Tilke, «Verspätungen können wir uns nicht leisten.» So wuselten vor mehr als zwanzig Jahren teilweise 14.000 bis 15.000 Fachkräfte auf der Rennstrecke herum, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen.

Das Layout des Kurses erinnert aus der Vogelperspektive an das chinesische Zeichen «shang», was auf Deutsch über oder oben bedeutet.

16 Mal ist der Große Preis von China seit 2004 ausgetragen worden. Von diesen Siegern wurden im gleichen Jahr acht Fahrer Weltmeister (2005 Alonso, 2007 Räikkönen, 2008 Hamilton, 2014 und 2015 Hamilton, 2016 Rosberg und 2017 sowie 2019 Hamilton).

Das Pressezentrum liegt 140 Meter über Boden, in einem der beiden gewaltigen, flügelförmigen Elemente über der Start/Ziel-Geraden.

Gut eine Viertelstunde nach Beginn des zweiten freien Trainings zum Großen Preis von China 2015 rannte ein schwarzgekleideter Mann, offenbar von der Haupttribüne kommend, quer über die Start/Ziel-Gerade, ungefähr auf Höhe der Ziellinie, und hechtete gekonnt über die Boxenmauer Richtung Ferrari-Garage.

Der Mann eilte zielstrebig zur Ferrari-Box, wurde jedoch von Sicherheitskräften überwältigt, bevor er in den Bereich von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen eindringen konnte.

Augenzeugen zufolge hat der Mann auf Chinesisch geäußert, er wolle ein Formel-1-Auto fahren. Bis heute haben die Organisatoren nicht enthüllt, um wen es sich gehandelt hat und in welcher Form der Mann allenfalls bestraft worden ist.

Grand Prix von China: Das Goldene Buch

2004: Rubens Barrichello (BR), Ferrari
2005: Fernando Alonso (E), Renault
2006: Michael Schumacher (D), Ferrari
2007: Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari
2008: Lewis Hamilton (GB), McLaren-Mercedes
2009: Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing-Renault
2010: Jenson Button (GB), McLaren-Mercedes
2011: Lewis Hamilton (GB), McLaren-Mercedes
2012: Nico Rosberg (D), Mercedes
2013: Fernando Alonso (E), Ferrari
2014: Lewis Hamilton (GB), Mercedes
2015: Lewis Hamilton (GB), Mercedes
2016: Nico Rosberg (D), Mercedes
2017: Lewis Hamilton (GB), Mercedes
2018: Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault
2019: Lewis Hamilton (GB), Mercedes

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di.. 30.04., 07:50, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di.. 30.04., 09:00, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Di.. 30.04., 09:05, Das Erste
    Hubert und Staller
  • Di.. 30.04., 09:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di.. 30.04., 10:00, Hamburg 1
    car port
  • Di.. 30.04., 11:55, Motorvision TV
    Bike World
  • Di.. 30.04., 13:45, Motorvision TV
    G-Series Andorra
  • Di.. 30.04., 14:40, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Di.. 30.04., 15:55, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Di.. 30.04., 16:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
5