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Juan Pablo Montoya: Norris härter gegen Verstappen

Von Mathias Brunner
Juan Pablo Montoya (Mitte), rechts McLaren-Teamchef Andrea Stella

Juan Pablo Montoya (Mitte), rechts McLaren-Teamchef Andrea Stella

​Der siebenfache GP-Sieger Juan Pablo Montoya analysiert die Lage bei McLaren im WM-Kampf gegen Max Verstappen. Der 50-jährige Kolumbianer wittert Piastri unter Druck und einen härteren Norris.

Juan Pablo Montoya gehört zu jenen Piloten, die vom puren Talent her potenzielle Formel-1-Weltmeister waren. Der heute 50-jährige Kolumbianer hat schon mehrfach offen zugegeben, dass er vielleicht aus seinen Möglichkeiten zu wenig gemacht hat.

Dennoch reichte es zu sieben GP-Siegen und dem dritten WM-Schlussrang 2002 und 2003. Beim Portal fruityking analysiert der vielseitige Racer (zweifacher Indy 500- und NASCAR-Sieger) die Lage von McLaren, im WM-Kampf gegen den aufsässigen Max Verstappen im Rennwagen von Red Bull Racing.

JPM sagt einfangs: «McLaren muss Oscar und Lando frei gegeneinander antreten lassen. Man muss weiterhin ein geschlossenes Team sein und das ultimative Ziel verfolgen: als Team zu gewinnen. Das ist wirklich wichtig. Ich finde, Teamchef Andrea Stella leistet da grossartige Arbeit und hält das Ganze zusammen.»

«McLaren ist sich dessen bewusst, dass die Zusammenarbeit aller dem Team und seinem langfristigen Nutzen dient, und das ist wirklich wichtig. Aber sie stecken in einer wirklich verzwickten Situation. Die einzelnen Fahrer wissen genau – dies könnte die einzige Chance in ihrer Karriere sein, Weltmeister zu werden.»

«Weder Piastri noch Norris will nach dem WM-Finale von Abu Dhabi nach Hause fahren und denken müssen: ‘Mann, ich war zu nett. Ich wollte diesen Kerl überholen, habe es aber nicht getan, weil ich niemanden verärgern wollte.’ Das ist nicht die Formel 1, man muss es einfach versuchen.»

«Der beste Weg für McLaren besteht darin, den Fahrern von jetzt an bis zum Jahresende den gegenseitigen Respekt zu vermitteln. In der Art von: ‘Denkt daran, dass ihr auch im nächsten Jahr noch zusammenarbeiten werdet und wir die bestmögliche Partnerschaft brauchen. Also legt los, habt Spaß, aber seid respektvoll. Fahrt hart, aber mit Respekt.’»

Wie steht es ums Nervenkostüm der zwei Fahrer? Der 94-fache GP-Teilnehmer Montoya weiter: «Der Druck setzt Piastri zu, und das ist normal. Alle sagten, Oscar habe nie ein Problem mit Druck gehabt. Er war so selbstsicher. Aber Oscar hat noch nie um die F1-Weltmeisterschaft gekämpft. Das ist eine andere Liga. Das ist eine Saison mit 24 Rennen. Er steht im Mittelpunkt dieses grossen Dramas. Und klar ist das ein enormer Druck.»

«Lando hat mehr Erfahrung im Team. Er war dabei und hat das Team aufgebaut. Als er 2019 zu McLaren kam, war der Rennstall noch nicht da, wo es sein sollte. Und ich denke, er hat ein wirklich gutes Verhältnis zum CEO Zak Brown. Wenn Oscar Weltmeister wird, könnte sich das ändern. Aber heute sind sie vielleicht gleichauf und so, aber Lando ist immer noch wertvoller als Oscar.»

«Lando nimmt derzeit mehr Punkte mit als Piastri und holt sich Punkt für Punkt. Aber wenn Oscar in den nächsten beiden Rennen von Austin und Mexiko fünf oder sieben Punkte holen könnte, dann würde Lando sich vielleicht sagen: ‘Oh, das ist unmöglich, ihn jetzt noch einzuholen.’»

«Auch wichtig: Lando spielt nicht mehr den netten Kerl, und das fängt damit an, Max zu stören. Schau dir die erste Kurve in Monza an, gleich nach dem Start, Lando hat dagegen gehalten. Schau dir das Qualifying von Singapur an. Lando war nicht mal annähernd an Max dran, aber Max sagte, Lando habe seine Runde vermasselt. Wenn du das alles nicht im Kopf hast, redest du nicht darüber.»

«Noch vor sechs Monaten, wenn Lando hinter Max lag, war Max ganz ruhig, weil er wusste, dass Lando ihn ohnehin nicht überholen würde. Heute fahren sie in die Bremszone und Max schaut in den Spiegel, um zu sehen, ob Lando einen Sturzflug wagt oder nicht. Ich denke, das hat sich geändert.»

«Red Bull Racing hat an Tempo gewonnen, weil die Ingenieure ihr aktuelles Auto optimaler nutzen. Ich weiss, sie haben einige Verbesserungen am Auto vorgenommen, aber aufgrund der neuen Regeln gibt es nicht viele Updates an den aktuellen Autos. Die Ingenieure konzentrieren sich jetzt mehr darauf, die Autos besser abzustimmen und Dinge zu optimieren und auszuprobieren, die sie vorher nicht getan haben, als sie alle zwei oder drei Wochen Upgrades bekamen.»

«Das Gefühl des Fahrers ist dabei ganz wichtig. Die Leute vergessen das. Wenn man zwei Fahrer im Team hat, von denen einer sich im Wagen wohlfühlt, der andere aber unwohl, so wird derjenige, der sich wohlfühlt, immer der schnellere Mann sein.»


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