Jacques Villeneuve: «Oscar Piastri/McLaren? Seltsam»
Oscar Piastri
Die Formkrise von Oscar Piastri hält an. Letzter Sieg: in Zandvoort, Ende August. Letzter Podestplatz: in Monza, eine Woche später, als Dritter. Danach ging es bergab.
Nur Startplatz 9 in Baku, Crash schon in der ersten Runde. Vierter in Singapur, nachdem er kurz nach dem Start von Norris zur Seite geräumt wurde. Kollision mit Norris kurz nach dem Start zum Sprint in Texas. Nur Startplatz 6 in den USA, Fünfter am Ende. Und nun in Mexiko: Startplatz 7, während Titelrivale Norris von Pole losfahren wird.
Der Vorsprung von Piastri in der WM: 14 Punkte auf Norris. Gewinnt heute der Engländer (was aufgrund seines Speeds als wahrscheinlich gilt), und Piastri kommt nicht über P5 hinaus, verliert der 24-jährige Australier die WM-Führung an Norris – erstmals seit dem 20. April nach dem Strassen-GP von Jeddah (Saudi-Arabien).
Auch Formel-1-Champion Jacques Villeneuve wundert sich über die derzeit schwachen Leistungen von Piastri. In Mexiko sagt der Kanadier: «Was ich seltsam finde, das sind seine Kommentare: „Ich weiss nicht, warum ich nicht schnell genug bin.“ Denn gleichzeitig sagt Oscar auch, der Wagen liege gar nicht so schlecht – aber das zeigt sich nicht auf der Stoppuhr.»
«Wenn man so viel langsamer ist als sein Teamkollege, versucht man normalerweise, etwas mehr Attacke zu machen. Man gerät in Schwierigkeiten, die Räder blockieren, und man merkt, aha, hier und da gibt es Probleme, da kann ich mich verbessern. Aber das passiert bei Oscar alles nicht. Er scheint mit dem Fahrgefühl zufrieden zu sein, und das ist für mich wirklich seltsam.»
«Nein, Fakt ist – wir erleben hier eine Fortsetzung seiner Leistungen in jüngerer Vergangenheit. Ich erkenne da nicht viel Selbstvertrauen. Seine Fahrweise eit Baku ist chaotisch, das kann ein oder zwei Zehntel Unterschied machen, ein kleiner Fehler hier und da, und das steigt einem zu Kopfe. Seine Gegner an der Spitze zu sehen, das wird ihn den ganzen Abend beschäftigen. Wenn man aber fährt und als WM-Leader quasi ständig nach hinten schaut, dann geht garantiert etwas schief.»
«Es liegt vielleicht nicht am Auto. Der Fahrer muss nur ein bisschen angespannt sein beim Fahren, und schon ist die ganze schöne Lockerheit futsch. Er spürt das Auto nicht mehr, er fährt nicht mehr rund, er macht Fehler. Dann ist da die Abstimmung, die normalerweise immer funktioniert hat, und die ist auch nicht mehr gut.»
Der elffache GP-Sieger rät: «Oscar sollte einfach wieder in die Ruhe kommen, aber er scheint derzeit nicht in der Lage zu sein, das zu tun.»
Und so gehen sie heute ins Rennen:
01. Lando Norris (GB), McLaren
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari
03. Lewis Hamilton (GB), Ferrari
04. George Russell (GB), Mercedes
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls
09. Oliver Bearman (GB), Haas
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing
11. Esteban Ocon (F), Haas
12. Carlos Sainz (E), Williams *
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber
17. Alex Albon (T), Williams
18. Pierre Gasly (F), Alpine
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin
20. Franco Colapinto (RA), Alpine
* 5 Plätze zurück wegen Kollision mit Antonelli in Texas










