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Carlos Sainz: Gefangen in der Strafen-Hölle

Von Silja Rulle
Carlos Sainz parkte kurz vor Ende des Rennens im Notausgang

Carlos Sainz parkte kurz vor Ende des Rennens im Notausgang

Williams-Pilot Carlos Sainz bekam im Formel-1-Grand-Prix von Mexiko eine Strafe nach der anderen. Was mit seinem Auto los war – und warum sein Williams am Ende auch noch ein Virtuelles Safety-Car provozierte.

Der Große Preis von Mexiko wurde für Williams-Pilot Carlos Sainz zu einem wahren Strafen-Kreislauf. Der Spanier startete mit einer Grid-Strafe aus dem vorigen Rennen, geriet so in eine Startkollision und dadurch in einen Teufelskreis der Durchfahrtstrafen.

Sainz: «Wir hatten einen kleinen Kontakt in Kurve 1. Es waren mehrere Autos nebeneinander und es kam zur Berührung. Dabei habe ich mir meine Felge beschädigt und dadurch ist ein Sensor kaputt gewesen. Ich glaube, irgendjemand hat mich berührt, es war eine Art Domino-Effekt.»

Der Sensor-Defekt beförderte Sainz dann in einen Teufelskreis. Der Spanier: «Der Unfall hatte zur Folge, dass der Pitlane-Sensor nicht funktioniert hat, wenn ich in die Boxengasse gefahren bin. Das Auto hat also seltsame Dinge gemacht.» Es sprang herum, wie Sainz an sein Team funkte. Und war außerdem zu schnell, weil der normalerweise in der Boxengasse anspringende Pit-Limiter nicht funktionierte (grob gesagt ein wenig wie der Tempomat im Straßenauto). Für zu schnelles Fahren in der Boxengasse gab es dann eine Durchfahrtstrafe. Ein Kreislauf begann.

Sainz: «So habe ich dann jedes Mal, wenn wir in der Boxengasse waren, eine Strafe bekommen. Ich war schnell und konnte die Strafe jedes Mal wieder gutmachen. Wir waren auf dem Weg in die Punkte und dann kam die nächste Strafe beim nächsten Stopp. Das war eine Katastrophe.» Boxenstopp, Durchfahrtstrafe, Boxenstopp, Durchfahrtstrafe.

Die Wurzel allen Übels in Mexiko war eine andere Strafe. Sainz: «Ich glaube, wenn wir nicht von Platz 12, sondern von Platz 7 gestartet wäre, wäre all das wahrscheinlich nicht passiert und wir wären wohl in den Punkten gelandet. Das ist der Preis der Strafe aus Austin.» Da hatte er wegen einer Kollision mit Kimi Antonelli eine Startplatzstrafe von fünf Positionen bekommen. Mit einem Start weiter vorne wäre er möglicherweise nicht in die Kollision hineingeraten.

Kurz vor Schluss musste Sainz dann nach einem Dreher abstellen, fuhr noch Richtung Notausgang. Weil aber Rauch aus seinem Williams kam und er nicht ganz im Notausgang stand, wurde eine kurze VSC-Phase ausgelöst.

Der Weltverband FIA teilte zu dem Virtuellen Safety-Car mit: «Sein Fahrzeug kam in einer exponierten Position zum Stillstand. Anschließend begann das Fahrzeug zu rauchen, und die Rennleitung erhielt Meldungen über einen Brand, sodass klar war, dass für die Bergung ein Eingreifen der Streckenposten erforderlich sein würde. Wie es bei der Bergung eines Autos durch Streckenposten üblich ist, wurde das Rennen neutralisiert. In diesem Fall wurde ein VSC ausgelöst, bis das Auto an einen sicheren Ort hinter den Barrieren gebracht worden war. Das VSC wurde beendet, sobald sich das Auto in einer geschützten Position befand, und das Rennen wurde unter grüner Flagge beendet.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20

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