Max Verstappen: Wäre der Sieg drin gewesen?
Das Siegerpodest in Interlagos: Sieger Lando Norris (M., mit Mark Norris, Director of Commercial Trackside Operations bei McLaren), Kimi Antonelli (l.) und Max Verstappen
Max Verstappen legte am Sonntag in Interlagos eine spektakuläre Aufholjagd hin. Der Red Bull Racing-Pilot startete aus der Boxengasse und fuhr von dort aus aufs Podium, wurde Dritter. Zu Beginn des Rennens brachte ein Reifenschaden Verstappen kurz aus dem Tritt. Der Niederländer musste an die Box. Glück für ihn, dass gerade eine Virtual-Safety-Car-Phase war und er somit weniger Zeit verlor. In Runde 54 von 71 wechselte Verstappen noch mal von Medium auf Hart, sein insgesamt dritter Stopp. Wäre mit einer anderen Strategie, also dem Verbleib auf Mediums, noch ein Sieg drin gewesen?
Red Bull Racing-Teamchef Laurent Mekies widerspricht klar: «Nein, wir glauben nicht, dass ein Sieg möglich gewesen wäre. Wir werden wahrscheinlich nie erfahren, wo wir gelandet wären. Aber natürlich haben wir im Team darüber diskutiert, und irgendwann muss man eine Entscheidung treffen. Die Entscheidung wurde getroffen, und ich denke, sie hat uns die Möglichkeit gegeben, einen sehr starken Angriff auf das Podium zu starten.» Mit Erfolg: Verstappen wurde Dritter.
Mekies: «Vielleicht hätte man mit einer weiteren Runde den zweiten Platz erreicht. Aber nein, ich glaube nicht, dass man den ersten Platz hätte holen können, wenn man sich den Reifenverschleiß und so anguckt.» Dennoch stellt Mekies fest: «Das Auto war wahrscheinlich gut genug, um den Sieg zu fahren.» Nur startete Verstappen eben aus der Boxengasse, weil das Auto am Vortag noch nicht in dieser Form gewesen war.
Mekies: «Zunächst einmal muss man Max für seine beeindruckende Leistung Anerkennung zollen. Er hat hier letztes Jahr von Platz 16 aus auf nasser Strecke gewonnen. Und ich denke, wir sind uns einig, dass es ebenso beeindruckend war wie letztes Jahr, in einem trockenen, relativ ereignislosen Rennen von der Boxengasse aus auf Platz 3 zu fahren. Die einfache Wahrheit ist jedoch, dass wir nach dem Sprintrennen mit der Balance des Autos und dem Fahrgefühl nicht zufrieden waren. Wir hatten Platz 4, aber ohne Oscars (Piastri, Anm.) Ausfall wäre es effektiv Platz 5 gewesen. Und niemand wollte sich mit einem Auto zufriedengeben, das auf diesem Niveau gewesen wäre.» Daher der Komplettumbau und der Start aus der Boxengasse.
Mekies: «Wir hatten das Gefühl, dass wir nicht optimal aufgestellt waren. Wir wollten also vor dem Hauptqualifying noch einmal angreifen , aber wir haben uns geirrt. Aber so gehen wir das an: Wir gehen Risiken ein. Ohne das Risiko haben wir nicht geglaubt, gewinnen zu können. Also sind wir dieses Risiko eingegangen. Es hat nicht funktioniert, das ist schmerzlich. Wir haben das Qualifying falsch eingeschätzt. So ist es nun einmal. Aber wir sind schon oft solche Risiken eingegangen. Ich möchte betonen, dass dies die Art und Weise ist, wie das Team Rennen fährt. Das ist unser Geist.»
Und das Ergebnis hat sich ausgezahlt: «Das Auto war heute lebendig. Das ist das Wichtigste», so Mekies am Sonntag. Mit Platz 3 bei gleichzeitigem Sieg von Lando Norris sind Verstappens Chance auf die Fahrer-WM zwar deutlich geschmälert. Red Bull Racing hat aber erfolgreich Konstrukteurs-Rang 3 erkämpft.
São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32:01,596 h
02. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +10,388 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,750
04. George Russell (GB), Mercedes, +15,267
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +15,749
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +29,630
07. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +52,642
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +52,873
09. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +53,324
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +53,914
11. Alex Albon (T), Williams, +54,184
12. Esteban Ocon (F), Haas, +54,696
13. Carlos Sainz (E), Williams, +55,420
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +55,766
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, +57,777
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +58,247
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:09,176 min
Out
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Kollisionsschäden
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollisionsschäden
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Kollision mit Stroll
WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Norris 390 Punkte
02. Piastri 366
03. Verstappen 341
04. Russell 276
05. Leclerc 214
06. Hamilton 148
07. Antonelli 122
08. Albon 73
09. Hülkenberg 43
10. Hadjar 43
11. Bearman 40
12. Alonso 40
13. Sainz 38
14. Lawson 36
15. Stroll 32
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 22
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 756 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 398
03. Red Bull Racing 366
04. Ferrari 362
05. Williams 111
06. Racing Bulls 82
07. Aston Martin 72
08. Haas 70
09. Sauber 62
10. Alpine 22










