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Red Bull-Partner Ford: Sport war immer Chef-Sache

Von Mathias Brunner
​Das ist eine vielversprechende Seilschaft: Der Energy Drink-Hersteller Red Bull und der US-amerikanische Autokonzern Ford. Ein Blick auf die atemberaubenden Sportgeschichte von Ford.

Motorsport war bei Ford zunächst Chefsache: Um die Leistungsfähigkeit seiner Autos zu beweisen, trat Firmengründer Henry Ford um die Jahrhundertwende mit einem umgebauten Fahrzeug an, um Auto-Duelle zu gewinnen oder Speed-Rekorde aufzustellen. Dann engagierte er den bekanntesten und charismatischsten Racer jener Epoche, um Siege einzufahren – Barney Oldfield. Heute würden wir sagen: ein PR-Coup.

Zwei Punkte sind seit rund 120 Jahren unverändert: Rennsport ist fester Bestandteil der Ford-Historie, und der Konzern hat es immer wieder verstanden, clevere Seilschaften zu bilden, um mit Racing einen maximalen Werbe-Effekt zu erzeugen.

Die Erfolge auf den Rennstrecken im Schnelldurchlauf: 1949 Sieg beim ersten Stock-Car-Rennen (NASCAR), mit Jim Roper in einem Lincoln; bis heute 696 Siege in der Top-Tourenwagenserie von Amerika und 16 Titel bei den Marken. Acht Mal wurde ein Ford-Fahrer NASCAR-Champion.

18 Indy-500-Siege, angefangen mit Jim Clark 1965 im Lotus.

Triumph in Le Mans 1966 mit dem fabelhaften Ford GT40. Vier Jahre lang war Ford beim grössten Langstreckenrennen der Welt nicht zu schlagen.

Sieg von Jim Clark 1967 beim Grossen Preis der Niederlande in Zandvoort mit dem neuen, Ford-finanzierten Cosworth DFV-Motor. 154 weitere GP-Siege sollten folgen. Insgesamt eroberte Ford in der Formel 1 176 GP-Siege, 13 Fahrer-WM-Titel und war 10 Mal Partner des Siegers im Konstrukteurs-Pokal.

Vier Marken- und vier Fahrer-WM-Titel in der Rallye-WM.

Wir sehen: Die Motorsportabteilung Ford Performance (früher Ford Racing) ist ein Schwergewichtler.

In New York hatte Ford am 3. Februar 2025 ein gemeinsames Projekt mit Red Bull verkündet – beim Rennstall aus Milton Keynes entstand für die neue Motorgeneration ab 2026 eine neue Antriebseinheit, die Ford heissen wird.

Mark Rushbrook dazu: «Wir haben ein Achtjahres-Abkommen mit Red Bull unterzeichnet, bis Ende 2030. Wir entwickeln nun zusammen die Antriebseinheit und fahren damit mindestens von 2026 bis 2030.»

«Wir haben uns gut zwei Jahre lang alle Optionen angesehen, und eine Partnerschaft wie jetzt mit Red Bull macht mehr Sinn als etwa mit einem eigenen Team anzutreten.»

«Wir werden einen kompletten technischen Austausch mit Red Bull Powertrains haben. Jetzt stimmt für uns alles – die Technik ab 2026 mit einem grösseren elektrischen Anteil, mit dem Ziel der Formel 1, klimaneutral zu werden, mit nachhaltigem Kraftstoff. Da wurden wir sehr hellhörig.»

«Der Technik-Teil ist für uns extrem wichtig. Wir sahen Motorsport nie als reine PR- oder Marketing-Übung. Rennsport muss für uns technisch sinnvoll sein, und mit dem neuen Reglement ist dies für uns gegeben.»


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