SPEEDWEEK-Experten: Korea gehört sofort weg!
Für Korea kann sich fast keiner erwärmen.
Wir werden 2012 endlich wieder einen Grossen Preis der USA haben. 2013 soll New York folgen, 2014 Sochi in Russland. Welchen heutigen WM-Lauf müsste man Eurer Meinung nach sofort kippen und welchen dringend in den Kalender holen?
Gerhard Berger: Es ist wichtig, neue Rennen im Kalender zu haben. Ich hoffe aber, dass das nicht auf Kosten der europäischen Kernrennen geht. Frische Schauplätze sind wichtig, aber die Basis müssen die europäischen Klassiker bleiben.
Christian Danner: Sofort streichen müsste man Südkorea – die Liste der Gründe ist so lang, dass ich gar nicht drauf eingehen möchte. New York ist toll, Austin wird lustig, ich freue mich auch auf Sochi – aber was viel wichtiger ist: Die europäischen Felsen müssen gefestigt werden. Es kann doch nicht sein, dass wir eine WM ohne Frankreich-GP haben! Und der muss in Le Castellet stattfinden, nicht in der Einöde um Magny-Cours und auch nicht auf dem Gelände von Disneyland bei Paris. Im Reglement muss verankert sein, dass die Rennen in Deutschland und in Spanien bleiben, ebenso wie Grossbritannien, Monaco, Belgien, Italien, die ganzen Kern-Läufe eben. Wenn ich nur sehe, was am Nürburgring derzeit abgeht, dann ist die Gefahr real, nur noch alle zwei Jahre einen deutschen Grand Prix im Kalender zu haben – also bitte! Von mir aus können wir in Timbuktu einen WM-Lauf austragen, aber der europäische Kern muss Bestand haben.
Niki Lauda: Im Grunde ist es gut, dass Bernie Ecclestone die Formel 1 ständig in neue Gebiete treibt – und das auch weiter tut. Der Sport bewegt sich. Natürlich bleiben da auch Strecken auf der Strecke. Welche ich mir aus nostalgischen Gefühlen heraus wünschen würde und welche nicht, ist völlig irrelevant.
Marc Surer: Kippen könnte man Valenica. Das liegt zwar vor meiner Haustür, kommt aber bei den Menschen nicht an. Bahrain müsste man aufgrund innenpolitischer Probleme kippen, aber nicht nur deswegen. Wann war dieses Rennen je ausverkauft? Die Formel 1 tritt dort doch nur zum Privatvergnügen der Herrscherfamilie an. Und Südkorea liegt weit weg und interessiert eigentlich keinen.
Nach Amerika zurückzukehren ist richtig, geht aber nicht weit genug: Ich würde gerne ein Rennen in Argentinien sehen oder in Mexiko. Dort müsste man keinem die Formel 1 erklären, dort ist die Begeisterung für den Sport immens. Wir gehen ständig nach Asien und müssen dann als erstes die Formel 1 erklären.
Die ausführliche Einschätzung unserer Experten lesen Sie in der Ausgabe 13/2012 von SPEEDWEEK, ab 13. März (Dienstag) für 2,20 Euro oder SFr. 3.80 im Handel.