Teams: Anteile zu verkaufen

Von Peter Hesseler
Das halbe Feld hängt finanziell durch

Das halbe Feld hängt finanziell durch

Wachsende Schulden zwingen das halbe Feld dazu, frisches Geld von aussen zu generieren – mit Erfolg?

Die Zeichen stehen auf Verkauf. Nicht nur Lotus hat die Absicht, sich durch die Herausgabe von Teamanteilen frische liquide Mittel zu sichern, auch viele andere Teams sind offen für Investoren.

Wenig überraschend, dass Marussia (russischer Sportwagenhersteller) und Partner-Teamteilhaber Llyoyds Banking Group nach Partnern suchen. Der WM-Zehnte hat offenbar im abgelaufenen Geschäftsjahr über 60 Millionen Euro Schulden angehäuft.

Force India (Vijay Mallya/Kingfisher) und die Sahara-Gruppe (indischer Mischkonzern) sind immer wieder im Übernahme-Gerede, besonders angesichts der Schuldenlast von Mallyas Kingfisher-Airline, aber auch wegen der notorisch klammen Teamkasse. Bei Force India sollen in den vergangenen beiden Jahren jeweils 38 Millionen Schulden angelaufen sein. Also 76 insgesamt. Und der nächste Geschäftsbericht ist bald fällig…

HRT ist ein Team mit 85 Mitgliedern und wenig Ausssichten, demnächst Platz 12 zu verlassen. Konsequenz: «Wir sind immer auf der Suche nach neuen Partnern.»

Bei Sauber sollen – trotz mexikanischer Partnerschaften – auch unübersehbare Lücken im Budget klaffen und beständig wachsen. Hier gleicht sich die Lesart zu HRT auffallend: «Wir sind immer offen für neue Partnerschaften», sagt Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Toro Rosso soll bereits Anteile an arabische Investoren abgegeben haben.

Die ehemaligen Williams-Eigner haben dies 2011 über einen Börsengang bereits getan, wohl aber die Kontrolle über ihr Team behalten.

Bei Caterham herrscht nach dem Verlust von Platz 10 an Marussia Katzenjammer, weil damit auch ein Minus von zehn Millionen Dollar (Reisezuschuss) für 2013 einhergeht. Das Geld war fest im Budget eingeplant und wird fehlen, wenn Caterham Marussia Rang 10 in den verbleibenden drei Rennen nicht mehr abringen kann.

Die ganzen Verkaufsabsichten haben einen Haken. Solange das neue Concorde-Abkommen nicht in allen Details steht, wissen potenzielle Geldgeber nicht genau, wie gewagt das Abenteuer Formel 1 ist. Dann lässt man im Zweifel auch schon mal die Finger davon.

Zweiter Weg, sich gesund zu stossen, ist die Verpflichtung von Bezahlfahrern. Da sollen einige Kandidaten auf dem Sprung stehen. Sogar die Weiterverpflichtung von karthikeyan, dem langsamsten Fahrer im Feld, scheint bei HRT eine ernsthafte Möglichkeit für 2013 zu sein.

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