Daniel Ricciardo: «Ich sage seit jeher Dr. Marko»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo: «Mich macht António Félix da Costa nicht nervös

Daniel Ricciardo: «Mich macht António Félix da Costa nicht nervös

Der Toro-Rosso-Pilot spricht über seine Karriere-Anfänge, seine Gegner und seine erste Begegnung mit Red Bulls Motorsportdirektor Dr. Helmut Marko.

Daniel Ricciardo gehört nach 31 Grands Prix, die er seit seiner Premiere beim Grossbritannien-GP 2011 bestritten hat, zu den bekannteren Gesichtern unter den jungen Formel-1-Piloten. Der stets gut gelaunte Australier ist nicht nur bei den Journalisten ein gern gesehener Gesprächspartner – auch die Teamkollegen und Gegner schätzen den fröhlichen Lockenkopf.

Dauerdruck
«Wir wissen aber alle, wie die Formel 1 funktioniert, wir sind ja alle schon eine Weile dabei», erklärt Ricciardo gegenüber Autosport. «Man muss seine Rivalen respektieren, man kann sich auf der Strecke keine Dummheiten erlauben und sollte sich auf nichts verlassen. Wir quatschen gerne miteinander, aber wir alle wissen, dass unter einer dünnen Schicht das Feuer in uns lodert.»

Der Wettbewerb ist in der Formel 1 Dauerzustand, wie Ricciardo verrät: «Der Druck ist immer vorhanden, egal ob du wie ich in einem Förderprogramm bist oder von einem privaten Sponsor oder deinen Eltern unterstützt wirst. Es ist immer ein Risiko und leider ein kostspieliges Vergnügen. Für die Saison 2013 ist alles geregelt, ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass das reicht.»

Mit diesem Erfolgsrezept hatte Ricciardo sich vor Jahren schon den begehrten Platz im Red Bull Junior Team gesichert. Er erinnert sich: «Als ich 17 war, zog ich nach Europa, um in der italienischen Formel Renault anzutreten. Es gab da ein Red Bull- und ein Toyota-Programm, und ich fuhr für das Team RP Motorsport, das nicht zu den Spitzenteams gehörte. Trotzdem fuhr ich den sechsten Gesamtrang heraus, und das in einem Feld von knapp 40 Fahrern. Ich habe die Red-Bull-Piloten ein paar Mal geschlagen; das führte dazu, dass ich zu einem Test eingeladen wurde. Bei diesem war ich acht Zehntelsekunden schneller als der Rest. Das reichte, um den Job zu bekommen.»

Keine Angst vor der nächsten Generation
Dass heute mit António Félix da Costa ein genauso vielversprechendes Red-Bull-Eigengewächs in Richtung Königsklasse drängt, macht Ricciardo nicht nervös: «Natürlich nehme ich die Ergebnisse der Red-Bull-Junioren wahr. Ich schaue zwar nicht jedes Rennen an, aber ich weiss, was in den Junior-Klassen vor sich geht. Das macht mich aber nicht nervös, denn jeder Rennfahrer ist grundsätzlich ein ernstzunehmender Gegner. Es gibt immer einen aufstrebenden, vielversprechenden Junior, innerhalb und ausserhalb des Red-Bull-Nachwuchsteams. Man muss sich immer wieder neu beweisen.»

Vor allem gegenüber Red-Bull-Motorsportdirektor Dr. Helmut Marko muss der Red-Bull-Nachwuchs Rechenschaft ablegen. Der 69-Jährige aus Graz führt die Nachwuchs-Abteilung des österreichischen Getränkeriesen mit strenger Hand. «Als ich ihn das erste Mal traf, war ich schon etwas eingeschüchtert», gesteht Ricciardo. «Aber das geht wohl allen Junioren so. Zuerst war ich sehr nervös, als ich ihm jeweils am Telefon meine Ergebnisse mitteilte, vor allem, wenn es keine guten waren. Doch wenn man ihn mal kennt, ist er ein ganz normaler Mensch. Er ist in keiner Weise einschüchternd.» Trotzdem ist Daniels Verhältnis zu seinem Chef auch heute sehr professionell: Im Gegensatz zu Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel spricht er den Motorsportdirektor immer noch höflich in der Sie-Form an: «Ich sage seit jeher Dr. Marko.»

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