Boxenstopps 2013: Unter zwei Sekunden als Regel

Von Mathias Brunner
Ein Schlagschrauber der Firma Paoli

Ein Schlagschrauber der Firma Paoli

Wo liegt die Grenze für einen Boxenstopp? Ein Insider glaubt: «Wer nicht unter zwei Sekunden kommt, ist chancenlos.»

McLaren hat im vergangenen Jahr den Rekord aufgestellt: 2,31 Sekunden für den Reifenwechsel am Wagen von Jenson Button in Hockenheim, dass hatte noch niemand in der Formel 1 schneller erledigt.

Experten wie Gary Anderson glauben: «Mehr Übung des Personals und Fein-Tuning beim Material bringt zusammen noch einmal eine halbe Sekunde.»

Dann lägen wir bequem bei Zeiten um 1,8 Sekunden …

Selbst bei Mittelfeld-Teams wird das Reifenwechseln unablässig und hundertfach in der Woche geübt. Normal sind im Werk 30 komplette Reifenwechsel, also am ganzen Fahrzeug, pro Tag. Dazu üben die flinken Mechaniker auch an Wechsel-Stationen ihren Einzeljob.

Ein Mechaniker hier am Circuit de Catalunya: «Da fallen dir abends dann Finger und Arme ab.»

Das Körperliche ist das eine, clevere Rennställe gehen noch einen Schritt weiter: die Mechaniker werden auch mental trainiert. Der Druck, im entscheidenden Moment alles richtig zu machen, ist enorm.

Wie oft in der Formel 1 sind die finanziell besser gerüsteten Rennställe im Vorteil. Der Versuch beispielsweise, neue, teurere, schneller drehende Schlagschrauber zu verbieten, ist grandios misslungen. Wie üblich konnten sich die Rennställe auch hier nicht auf einem gemeinsamen Nenner einigen.

Einige Teams arbeiten mit magnetisch an Ort gehaltenen Radmuttern, mit verschiedenen Beschichtungen des Materials, mit optimiertem Gewinde, die italienische Firma Paoli hat ihre Schlagschrauber längst mit LED-Leuchten ausgerüstet – wenn der Schrauber beim Festzurren einen gewissen Widerstand spürt, geht ein Licht an, und der Mechaniker weiss, das Rad sitzt fest.

Ein Insider beim Barcelona-Test: «Die Zweisekunden-Grenze wird nicht nur fallen, Stopps unter zwei Sekunden werden die Regel sein. Und was noch viel wichtiger ist – die Reifenwechsel werden konstant so schnell. Denn was nützt dir ein 1,8er Wechsel, wenn dann beim Nächsten etwas schiefgeht und das Auto acht Sekunden lang steht? Deshalb arbeiten die Teams nicht nur im Hinblick auf rohen Speed, sondern vor allem auf gleichmässig schnelle Wechsel.»

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