Monaco-GP: Mercedes-Star Nico Rosberg siegt!

Von Vanessa Georgoulas
Heimsieg in Monaco: Nico Rosberg

Heimsieg in Monaco: Nico Rosberg

30 Jahre nach seinem Vater Keke Rosberg sicherte sich Mercedes-Pilot Nico Rosberg den Sieg im Monaco-GP.

Pole-Setter Nico Rosberg prophezeite schon vor dem vielbeachteten Rennen durch die malerischen Gassen von Monte Carlo: «Heute wird es sehr viel schwieriger als gestern.» Das hielt den Silberpfeil-Piloten allerdings nicht davon ab, praktisch vor seiner Haustüre den zweiten GP-Sieg seiner Karriere zu feiern. Der 27-Jährige aus Wiesbaden kam vor Weltmeister Sebastian Vettel und Mark Webber ins Ziel und feierte genau 30 Jahre nach seinem Vater, 1982er-Weltmeister Keke Rosberg, den Sieg im prestigeträchtigen Rennen. Lewis Hamilton kreuzte die Ziellinie als Vierter vor Adrian Sutil. Dahinter komplettierten Jenson Button, Fernando Alonso, Jean-Eric Vergne, Paul di Resta und Kimi Räikkönen die Punkteränge.

Den Start meisterte Rosberg ohne Probleme und blieb vor seinem Teamkollegen Hamilton, der neben ihm aus der ersten Reihe gestartet war. Im Nacken des Weltmeisters von 2008 sass Red Bull Racing-Kontrahent Vettel, der Hamilton gleich unter Druck setzte, aber keinen Weg vorbei fand. Hinter Vettel reihte sich dessen Teamkollege Webber vor Lotus-Star Räikkönen ein. Ferrari-Zugpferd Alonso verteidigte die sechste Position.

Schrott in der ersten Runde
Für Jules Bianchi begannen die Probleme schon vor dem Start: Der Marussia-Renner sprang beim Start zur Aufwärmrunde nicht an und musste an die Box geschoben werden. Nicht alle schafften die erste Runde durch das Leitplanken-Labyrinth unbeschadet: In der Haarnadel-Kurve rasselte Giedo van der Garde ins Williams-Heck von Pastor Maldonado und sorgte damit für die ersten beiden Boxenstopps des Rennens.

An gleicher Stelle büsste Sutil einen Teil seines Frontflügels am Heck von Button ein. Der McLaren-Star hatte den Force-India-Rückkehrer beim Start überholt. Der Brite meldete schon vor dem Erlöschen der Startampel Kupplungsprobleme. Das blieb nicht die einzige Sorge des Weltmeisters von 2009: Nach dem Start sorgte Teamkollege Sergio Pérez für Unmut, weil er ihm die Tür zuknallte und vorne blieb, indem er in der Schikane abkürzte. Die McLaren-Führung an der Boxenmauer sprach daraufhin ein Machtwort und der Mexikaner musste den Briten in der zehnten Runde auf Platz 7 vorrücken lassen.

Zwei Runden später sorgte Charles Pic für Aufregung an der Einfahrt zur Boxengasse. Der Caterham-Pilot stellte seinen Dienstwagen mit brennendem Heck ab – ein Motorschaden bescherte dem Franzosen das frühe Aus. Ex-GP-Pilot und Sky-TV-Experte Marc Surer erklärt: «Hier gibt es viele Bodenwellen, da stehen die Hinterräder auch mal in der Luft und drehen durch. Dabei schiesst die Motoren-Drehzahl kurz in die Höhe, das belastet das Triebwerk zusätzlich.»

Zwei harte Abflüge
Noch spektakulärer gestaltete sich das Rennende von Felipe Massa, der schon das Qualifying nicht hatte bestreiten können, weil er im dritten freien Training in der St. Devote-Kurve in die Streckenbegrenzung gerasselt war. Der Ferrari-Pilot flog in der 29. Runde an der gleichen Stelle ab und wurde kurz darauf ins Krankenhaus gebracht. Surer wunderte sich: «Das ist schon sehr, sehr seltsam. Massa hat das Team nach dem dritten Training noch in Schutz genommen und gesagt, dass es sein Fehler sei. Wenn ich mir diesen Abflug anschaue, der praktisch identisch ist, dann ist das schwer zu glauben.»

Weltmeister Vettel nutzte die anschliessende Gelb-Phase, um gleich neue Reifen zu holen. Damit manövrierte er sich an Hamilton vorbei, denn das Safety Car wurde daraufhin auf die Strecke geschickt. Das Mercedes-Duo wechselte eine Runde später. Auch Webber schaffte es am Mercedes-Renner vorbei, und Surer kritisierte: «Da hat Mercedes einen Fehler gemacht, die hätten vor dem Safety Car neue Reifen holen sollen.» Kaum wurde das Rennen wieder freigegeben, holte sich Pérez mit einem Bilderbuch-Überholmanöver an seinen Teamkollegen Platz 7 zurück. Den gleichen Trick versuchte er kurz darauf auch gegen Alonso, der sich nur durch Abkürzen vorne halten konnte.

Die frischen Gummis mussten nicht lange halten, denn schon in Runde 46 wurden die roten Flaggen geschwenkt. Die Piloten dürfen in diesem Fall wieder neue Walzen holen. Der Grund für die Unterbrechung war ein harter Abflug von Pastor Maldonado, der von Max Chilton eingangs der Tabac-Kurve in die Leitplanken gedrückt wurde. Der Williams-Pilot hob ab und knallte frontal in die Streckenbegrenzung.

Maldonado, der Spanien-GP-Sieger von 2012, konnte aus eigener Kraft wieder aus dem Wrack klettern, musste aber zum Check ins Krankenhaus. Surer erklärt: «An dieser Stelle kommst du mit 230 km/h an. Es sieht so aus, als hätte ihn Chilton vor der Bremsphase getroffen, das war ein harter Einschlag.» Chilton wurde dafür kurz darauf mit einer Boxendurchfahrtsstrafe bestraft.

Spektakuläre Aufholjagd von Adrian Sutil
Rund 25 Minuten später starteten die Fahrer hinter dem Safety Car wieder in das Rennen. Alonso musste auf Geheiss der Regelhüter noch vor der Freigabe die sechste Position an Pérez abtreten. Während sich auf den ersten fünf Positionen nichts änderte, sorgte Sutil weiter hinten für Aufsehen: Der Force-India-Pilot drückte sich in Runde 52 mit einem Überraschungsmanöver an Buttons McLaren vorbei, und wiederholte das Kunststück eine Runde später gegen Alonso. Sutil wurde schliesslich grossartiger Fünfter.

Kurz darauf beendete Bianchi sein Rennen in Runde 60 in der Streckenbegrenzung von St. Devote. Die rechte Vorderbremse des Marussia-Renners hatte beim Anbremsen den Geist aufgegeben. Nur zwei Umläufe später sorgte Grosjean für die nächste Safety-Car-Phase, weil er beim Anbremsen auf die Schikane in Daniel Ricciardos Heck krachte. Für beide war das Rennen gelaufen, die Regelhüter kündeten eine Untersuchung des Unfalls an.

Auch der zweite Lotus wurde in einem Zweikampf beschädigt: Pérez Überholversuch gegen Kimi Räikkönen beim Anbremsen auf die Schikane zerstörte nicht nur das linke Hinterrad des Finnen, sondern auch den Frontflügel des McLaren-Stürmers, der kurz darauf mit Bremsproblemen aufgeben musste.

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