Klien: «Heuer lastet der Druck auf Jenson Button»
Publikumsnähe in Silverstone: Klien 2006
In seiner dreijährigen Karriere als Formel-1-Fahrer hat Christian Klien 47 Formel-1-Rennen bestritten. Der ehemalige Jaguar- und Red Bull Racing-Pilot und heutige BMW-Sauber-Testfahrer hat dabei schon einige Strecken aus dem WM-Kalender fliegen sehen: «Sogar ich bin schon vier Rennen gefahren, die es nicht mehr gibt: Imola, Indianapolis, Montreal und Magny-Cours. Streng genommen sind auch Spa und Suzuka dazwischen einmal weg gewesen.»
Dass nun mit Silverstone eine weitere Station zum vorerst letzten Mal den Formel-1-Zirkus ansteuert, bedauert er. «Der Kurs ist einfach toll, eine echte Fahrerstrecke mit schnellen Kurven. Hier kann man als Fahrer noch den Unterschied ausmachen. Dazu ist man immer eng an den Tribünen, daher ist dies eine der wenigen Strecken, wo man als Fahrer die Atmosphäre gut mitbekommt.»
Und diese ist in Silverstone immer speziellel: «Die britischen Fans sind weltweit einzigartig: Sie geben halbe Monatsgehälter für die Karten aus, stellen sich stundenlang diszipliniert beim Eingang an und sitzen bei Wind und Wetter beharrlich auf den Plätzen. Ausserdem hat der durchschnittliche Race-Fan in Silverstone mehr Ahnung von der Formel 1 als sogenannte Experten in anderen Ländern.»
In diesem Jahr erwartet der 26-jährige Österreicher einen spannenden Zweikampf zwischen den beiden BrawnGP-Piloten: «Heuer lastet der gesamte Druck natürlich auf [*Person Jenson Button*], den alle siegen sehen wollen, ehe in Silverstone der Vorhand fällt. Aber da muss er zuerst mal mit Rubens Barrichello fertig werden. Denn für den war Silverstone immer ein Lieblingsrennen. Hier hat er Schumacher schlagen können. Im Vorjahr hat er den Honda sensationell aufs Podium gebracht. Leicht wird er es Jenson also nicht machen.»
Wie die meisten der 20 Teams, von denen 14 in unmittelbarer Nähe des traditionsreichen Rundkurses beheimatet sind, wird er Silverstone vermissen. «Allerdings: Aus einem Renncockpit könnte mir Donington im nächsten Jahr sicher auch ganz gut gefallen», räumt er ein.