Alonso und Ferrari: Wie vergiftet ist das Verhältnis?

Von Mathias Brunner
Manager Luis Garcia Abad mit Fernando Alonso

Manager Luis Garcia Abad mit Fernando Alonso

Offiziell ist alles in Maranello in bestem Olivenöl. Hinter den Kulissen brodelt es jedoch weiter zwischen dem berühmtsten Rennstall der Welt und dem komplettesten Racer.

Natürlich war alles ganz anders. Das jedenfalls will uns der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso (32) weismachen. Gestern, in der grossen Medienrunde bei Ferrari, meinte der Spanier über seine angebliche Kritik an Ferrari, die zu einer öffentlichen Abmahnung von Firmenpräsident Luca Montezemolo führte: «Das alles basierte auf einem Missverständnis. Wir haben uns die entsprechenden Bänder angehört, es gibt keine Probleme.» Da gehen nicht nur bei italienischen und spanischen Journalisten die Augenbrauen hoch.

Der Wahrheit näher kommt, dass Fernando Alonso spürt, wie ihm ein weiteres Mal die Chance auf einen WM-Titel durch die Finger rinnt und zwar früher als 2010 und 2012, als er das Duell mit Sebastian Vettel jeweils erst beim Finale verlor.

Es ist nicht das erste Mal, dass der 32fache GP-Sieger öffentlich sein Team an den Pranger stellt, um Druck zu machen. Das war früher bei Renault genau so. Aber macht Alonso – im Fahrerlager als der kompletteste aller Fahrer gerühmt – selber alles richtig?

Der BBC-Technikexperte Gary Anderson (ex-Technikchef von Stewart Grand Prix und Jaguar) weiss: «Ich hatte in den Sommerferien die Musse, mir Gedanken über einige Zahlen zu machen. Wenn ich dabei die jüngsten vier Rennen mit dem Rest der Saison vergleiche, dann erkennt man, wer sich derzeit in einem Aufwärtstrend befindet und wer eher zurückfällt. Sebastian Vettel beispielsweise hat sich an den letzten vier GP-Wochenenden im Schnitt um einen Platz besser qualifiziert als zuvor, Lewis Hamilton hat sich um 1,6 Plätze verbessern. Kimi Räikkönen hingegen rutscht um 1,33 zurück, Fernando Alonso gar um 3,08 Ränge – und ich glaube, gerade diese Zahl zeigt, dass Ferrari Probleme hat.»

Der Nordire sagt weiter: «Wenn wir uns nun gleichzeitig die Zahlen der besten Rennrunden angucken, dann konnte Alonso, wenn auch nur geringfügig, sogar zulegen. Das würde zum Schluss führen, dass Ferrari es nicht schafft, im Abschlusstraining das Beste aus dem Wagen zu holen. Un das wiederum hat zu Spannungen innerhalb von Ferrari geführt – offenbar sind einige im Rennstall der Meinung, ein Teil der Schuld dafür liege bei Alonso. Ich selber bin eher der Meinung, dass man es eben nicht schafft, im Qualifying die Reifen effizient genug zu nutzen. Die Ferrari-Techniker müssen der Tatsache auf den Grund gehen, warum die Leistungen in den Trainings unkonstant sind.»

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