Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Felipe Massa: Alonso-Wasserträger ist aufgewacht

Von Adam Cooper
Ein nachdenklicher Felipe Massa in Abu Dhabi

Ein nachdenklicher Felipe Massa in Abu Dhabi

Herr Nett war gestern: Seit Felipe Massa nicht mehr Wasserträger von Fernando Alonso ist und Ferrari verlassen wird, fährt er wie entfesselt – und hält sich auch mit Kritik an Ferrari nicht mehr zurück.

Nach dem Grand Prix von Abu Dhabi war Felipe Massa frustriert. Sein Team hatte ihn nach dem zweiten Reifenstopp auf den Medium-Reifen ins Rennen geschickt anstatt auf der weicheren Mischung, was ihm an Geschwindigkeit und somit die Möglichkeit kostete, seinen Teamkollegen zu schlagen, der auf Platz 5 ins Ziel kam.

Massa war zu Beginn des Rennens 19 Runden auf den weichen Reifen unterwegs und erst beim zweiten Wechsel bekam der Brasilianer die härte Mischung an seinen Ferrari montiert, obwohl nur noch 17 Runden zu fahren waren, das Auto leichter war und die Temperaturen drastisch gefallen waren. Massa wurde schließlich Achter, während Alonso, der 11 Runden vor Rennende die weiche Mischung aufgezogen hatte, das Rennen als Fünfter beendete.

«Wir haben einen Fehler gemacht», sagte Massa. «Ich hatte nicht erwartet, dass ich auch zum Schluss die Medium-Reifen bekommen würde, ich hatte die weichen erwartet. Am Anfang fuhr ich 19 Runden und hatte auf den weichen Reifen das beste Auto. Dann beschlossen wir in letzter Minute, das zweite Mal zu stoppen und dachte, dass ich die weichen Reifen bekommen würde. Ich sah aber die anderen und das war ein Problem.»

«Das war der Fehler in meinem Rennen. Ohne dieses Problem wäre ich leicht unter die ersten Fünf gekommen. Ich hätte Vergne locker eingeholt und ihn in zwei Kurven überholt. Wir waren hinter Hamilton, auf anderen Reifen hätte ich ihn leicht überholt, wäre vielleicht eine Sekunde schneller gewesen und hätte vor ihm freie Fahrt gehabt. Das war ein Fehler.»

Er hätte nicht explizit die weichen Reifen gefordert, sagte Massa, da er dachte, die Wahl sei selbstverständlich. «Für mich war es klar, dass es die weichen Reifen sein würden. Außerdem riefen sie mich am Ende der Runde herein und sagten, dass es besser wäre, jetzt zu stoppen. Da war keine Zeit, die Reifen zu diskutieren. Für mich war es klar.»

«Ich glaube, es war etwas zu konservativ. Wenn ich am Anfang 12 oder 13 Runden gefahren wäre, wäre es akzeptabel gewesen, denn dann wären 17 Runden am Ende nicht möglich gewesen. Ich fuhr aber 19 Runden – in der Sonne. Es war noch heiß, aber am Ende war es kühler und die Haftung war besser. Das war das Problem.»

«Ich bin natürlich alles andere als zufrieden, denn ich hatte heute ein tolles Rennen, war ständig in Platzkämpfe verwickelt und habe Autos überholt. Ich war schnell und dann kam ich plötzlich nicht auf dem Platz ins Ziel, auf dem ich hätte sein sollen. Das ist frustrierend. Ich war aber auf alle Fälle schnell und hatte ein gutes Rennen und das ist wichtig.»

Dass sein Team ihn absichtlich benachteiligt hätte, um Alonso einen Vorteil zu verschaffen, glaubt Massa jedoch nicht. «Ganz sicher nicht. Das Team braucht Punkte, es muss so viele Punkte wie möglich holen, das würde das Team mir nie antun. Dieser Gedanke würde mir nie auch nur im Entferntesten in den Sinn kommen. Ich bin sicher, dass das Team bis zum letzten Moment an mich glauben wird. Das heute war ein Fehler. Wir hätten mehr Punkte holen können.»

Zu der Situation zwischen Fernando Alonso und Jean-Éric Vergne könne er nichts sagen, meinte Massa. «Keine Ahnung. Ich habe es nicht gesehen.»

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