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Bernie Ecclestone: 10 Millionen für Jordan und Prost

Von Petra Wiesmayer
Bernie Eccelstone mit Alain Prost in Silverstone 2013

Bernie Eccelstone mit Alain Prost in Silverstone 2013

Drei Teamchefs haben in den späten 1990er Jahren Geld bekommen, damit sie das Concorde Agreement unterzeichnen.

Bernie Ecclestone steht zur Zeit in London vor Gericht und muss sich einer Schadensersatzklage von 171 Milionen Dollar stellen, die die «Constantin Medien AG» von ihm haben will. Angeblich hat Ecclestone im Jahr 2005 den damaligen BayernLB-Chef Gerhard Gribkowsky mit 44 Millionen Dollar bestochen, um den Verkauf der 35,1 Prozent Anteile an der Formel-1-Holding an den Finanzinvestor CVC Capital zu erleichtern. Dadurch sei dem Medienkonzern ein Gewinn von eben diesen 171 Millionen entgangen sein, klagt das deutsche Unternehmen. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe bisher.

Am zweiten Tag seines Kreuzverhörs im Londoner High Court nahm die Verhandlung eine für Bernie Ecclestone unangenehme Wendung. Philip Marshall, der Anwalt, der Constantin Medien in England vertritt, versuchte zu beweisen, dass der Brite auch schon früher vor Bestechung nicht zurückgeschreckt sei, um seine Ziele zu erreichen.

Marshall führte an, dass Eddie Jordan, Alain Prost und Tom Walkinshaw (der ehemalige Teambesitzer von Arrows) je 10 Millionen Dollar bekamen, damit sie das Concorde Agreement von 1998 unterzeichneten. Getätigt wurden die Zahlungen von Valper Holdings, einer Tochtergesellschaft von Eccelstones Bambino Holdings, die er nach eigener Aussage aber nicht selbst leite und somit auch nicht wisse, wohin die Gelder genau überwiesen worden seien.

«Sie wurden bezahlt, damit sie unterschreiben. Ist das nicht richtig?», fragte Marshall. «Ja», gab Ecclestone zu. Auf die Frage, wieso die Zahlungen nicht an die Teams gegangen seien, meinte der 83-Jährige, er hätte damit selbst nichts zu tun gehabt und «keine Ahnung», was die drei Teamchefs mit dem Geld gemacht hätten. «Sie wurden bezahlt, damit sie das Concorde Agreement unterzeichnen und das haben sie getan. Sie deuten an, dass diese Leute nicht korrekt gehandelt haben, Alain Prost und die anderen.»

Marshall verglich daraufhin Eccelstones Philosophie mit der von Luc Argand, eines Anwalts und Treuhänders der Bambino Stiftung. Der Schweizer vertritt die Meinung, dass derartige Zahlungen «nicht kriminell» seien, solange die Person, die das Geld bekommt, kein Beamter sei. «Haben Sie die Zahlung von Bestechungsgeldern an Leute, die keine Beamten sind, als akzeptabel angesehen?» bohrte Marshall nach. «Das war keine Bestechung», meinte «Mister Formula One» daraufhin. «Ich stelle Ihnen nur eine generelle Frage», beharrte der Anwalt. «Betrachten Sie die Zahlung von Bestechungsgeldern an Leute, die keine Beamten sind, als akzeptabel?»

«Darüber muss ich nachdenken», antwortete Eccelstone. «Ich wünschte, ich hätte früher darüber nachgedacht.»

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