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Brasilien-GP: Vettel stellt Schumachers Rekord ein!

Von Vanessa Georgoulas
In Brasilien feierte Sebastian Vettel den 13. Sieg der Saison

In Brasilien feierte Sebastian Vettel den 13. Sieg der Saison

Sebastian Vettel krönte seine vierte Weltmeister-Saison mit seinem 13. Saisonsieg. Damit stellte der Heppenheimer erneut eine Bestmarke von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher ein.

Zum ersten Mal an diesem letzten Rennwochenende der Saison durften die Formel-1-Stars auf trockener Piste ausrücken. Entsprechend viele Installationsrunden drehten die Fahrer, bevor sie sich zur Startaufstellung aufreihten. Für McLaren-Pilot Jenson Button begannen die Probleme schon vor dem Erlöschen der Startampel: Der Weltmeister von 2009 bekundete Probleme mit dem elektronischen Gaspedal und funkte: «Ich gebe ganz sanft Gas, trotzdem drehen die Räder durch!»

Der Start erfolgte im Trockenen, und Nico Rosberg sorgte gleich auf den ersten Metern für Jubel in der Mercedes-Box, als er sich an Pole-Setter Sebastian Vettel an die Spitze vorbeischob. Der Weltmeister liess sich davon nicht beirren und sorgte gleich nach der ersten Runde für Wiedergutmachung, indem er die Spitzenposition auf der Start-Ziel-Geraden wieder zurückeroberte.

Auch hinter dem Spitzenduo wurde erbittert gekämpft und die Zuschauer am Autódromo Jóse Carlos Pace bekamen schon auf den ersten Runden viele Überholmanöver zu sehen. Das blieb nicht das einzige Unterhaltungselement: Schon in der vierten Runde quittierte Romain Grosjeans Triebwerk mit einer enormen weissen Rauchfahne den Dienst.

Der von Startplatz 6 losgebrauste Lotus-Pilot hatte zuvor gleich beim Start eine Position eingebüsst und sich kurz darauf auch gegen Nico Hülkenberg geschlagen geben müssen. Und damit nicht genug: Weil sein V8-Motor an einer ungünstigen Stelle in die Luft gegangen war, musste er ein ganzes Stück auf der Strecke zurücklegen, bevor er aus der Gefahrenzone war.

Schmerzliche Strafe für Ferrari

Der Erste, der an die Box abbog, war Jean-Eric Vergne. Die harten Reifen des Toro-Rosso-Piloten waren derart verbraucht, dass er auf der letzten Runde noch Positionen verloren hatte. Bald darauf holten auch die restlichen Fahrer frische Reifen.

Der Reifenwechsel lief nicht für alle reibungslos ab: Während die Red Bull Racing-Truppe bei Vettel keinen Fehler machte und die Walzen in nur 2,6 Sekunden wechselte, musste Mark Webber, der in Brasilien den letzten Grand Prix seiner Karriere bestritt, ganze 5,1 Sekunden warten, bevor er wieder losfahren durfte. Der Grund: Beim linken Hinterrad klemmte es.

Auch Felipe Massa leistete sich bei seinem Boxenstopp einen folgenschweren Fehler: Der kleine Brasilianer, der sein letztes Rennen für die Scuderia bestritt, kreuzte die weisse Linie bei der Boxeneinfahrt. Und weil die Formel-1-Piloten vor dem GP mehrfach gewarnt wurden, dass dieses Vergehen eine Strafe nach sich ziehen würde, schickten ihn die Regelhüter zur Strafe ein Mal durch die Boxengasse.

Dafür hatte Massa kein Verständnis: «Unglaublich! Unglaublich, das ist einfach unglaublich!» brüllte er in den Funk. Die entsprechenden Handzeichen folgten kurz darauf, als er seine Strafe im Schleichgang absolvierte. Auch an der Ferrari-Box gab es lange Gesichter, schliesslich warf die Strafe das Team aus Maranello im Kampf um den zweiten Platz in der Teamwertung zurück.

Kollision von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton

Kurz darauf sorgte Lewis Hamilton für Gleichstand, indem er seinen Silberpfeil in den Williams von Bottas steuerte, was dem Weltmeister von 2008 eine Boxendurchfahrtsstrafe einbrachte. Bottas fiel aus und schimpfte: «Der Idiot ist einfach in mich reingefahren.» Und der ehemalige GP-Pilot und heutige RTL-Experte Christian Danner pflichtete ihm bei: «Das war Lewis’ Schuld, Valtteri hat seine Linie einfach gehalten.»

Die Strafe war nicht die einzige Folge der Kollision: Hamilton hatte beim Zusammenprall neben einem geplatzten rechten Hinterreifen auch einen Schaden am Unterboden seines Renners erlitten, und Danner kommentierte: «Natürlich ist der Diffusor bei solch einem Zusammenstoss auch in Mitleidenschaft gezogen worden.»

Die Konkurrenz nutzte die Gelbphase, um den nächsten Reifenwechsel vorzunehmen, und diesmal musste Sebastian Vettel sich gedulden, denn das Weltmeister-Team war auf diesen Stopp offenbar nicht vorbereitet. Auch Webber bog an die Box ab und musste sich folglich hinter seinem Teamkollegen anstellen.

Die nächste Boxendurchfahrtsstrafe brummten die Regelhüter Caterham-Fahrer Giedo van der Garde auf, weil dieser die blauen Flaggen ignorierte und damit den Spitzenreitern beim Überrunden im Weg war. Das Team von AirAsia-Besitzer Tony Fernandes musste kurz darauf eine weitere bittere Pille schlucken, als Charles Pic nach einem ungestümen Ritt über die Randsteine mit einer defekten rechten Hinterradaufhängung unterwegs war.

Triumph von Sebastian Vettel

Auch Pastor Maldonado sorgte für Unterhaltung, als er im Duell mit Vergne etwas zu optimistisch einlenkte und sich in einem Dreher wiederfand. Danner kritisierte den Williams-Piloten: «Noch weiter innen hätte Vergne gar nicht fahren können, Maldonado lenkt da ein, als ob er nicht da wäre. Man muss dem Gegner Platz machen und eigentlich hätte er da entspannter sein können, denn in der nächsten Rechtskurve wäre er im Vorteil gewesen. Einige Piloten lernen das im Verlauf ihrer Rennfahrer-Karriere, andere lernen es nie.»

Am Ende sicherte sich Vettel den 39. Sieg seiner Formel-1-Karriere. Mit dem 13. Saisonsieg stellte er den Rekord des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher ein, dem allerdings weniger Saisonrennen für diese Glanztat zur Verfügung standen. Hinter Vettel sorgte dessen Teamkollege Webber mit Platz 2 für ein Formel-1-Karriereende auf dem Treppchen. Auch Alonso, der die Ziellinie als Dritter kreuzte, durfte aufs Podest. Trotzdem reichte es für das Team aus Maranello nicht, den zweiten Platz in der Teamwertung zu erobern. Mercedes behielt am Ende mit sechs Punkten Vorsprung die Nase vorn.

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