Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sterben die neuen Turbo-Motoren an Hitzschlag?

Von Mathias Brunner
Rémi Taffin von Renault

Rémi Taffin von Renault

Bei den ersten Wintertests in Jerez werden die neuen Antriebs-Einheiten noch nicht vollumfänglich auf die Probe gestellt. Deshalb wollten die GP-Team in Arabien testen.

Gespannt warten Fans und Fachleute auf den ersten Wintertesttag in Jerez vom 28. Januar. Was werden wir dort erleben? Können wir uns mit dem neuen Sound anfreunden? Wieviele Autos bleiben liegen? Und wieso genau? Wer muss sich bereits Sorgen machen? Nicht einmal die besten Techniker der Rennställe kennen die Antworten. Eines ist jedoch allen klar: in Sachen Hitze-Entwicklung wird es einige Überraschungen geben.

Rémi Taffin, Einsatzleiter der Renault-Triebwerke von Red Bull Racing, Lotus, Toro Rosso und Caterham, warnt: «Die grösste Herausforderung an der Rennstrecke wird darin bestehen, wie man mit der Hitze-Entwicklung der kompletten Antriebs-Einheit umgehen soll. Der Turbo und die elektrischen Motoren erzeugen unheimliche Hitze, ganz abgesehen davon, dass die Innereien ebenfalls gewissermassen im roten Bereich laufen.»

Genau dies war der Grund, wieso die Teams darauf drängten, in Bahrain testen zu können: in Jerez können die Temperaturen schon mal bei zehn Grad verweilen, doch zum Saisonbeginn in Australien und Malaysia können leicht mehr als 35 Grad erreicht werden. Bahrain bietet da aufschlussreichere Werte.

Welche Pisten sind für die neuen Turbos besonders kritisch?

Rémi Taffin fährt fort: «Monza wird für den V6-Motor eine Tortur wegen der hohen Geschwindigkeiten. Monaco und Budapest sind knifflig in Sachen Energiespeicher-Laden. Andere Strecken, die zuvor wenig kritisch waren, werden es nun vielleicht. In Brasilien etwa ist der Luftdruck jeweils gering, das setzt dem Motor weniger zu. Mit dem Turbo jedoch ist das nicht mehr so. Das Gleiche gilt für Malaysia: der Stress auf den langen Geraden wurde durch die hohe Luftfeuchtigkeit ein wenig gemildert. Nun aber gibt es diese Sauerstoffverringerung nicht mehr, weil wir jederzeit kontrollieren, wie viel Luft in den Motor gelangt. Durchaus möglich also, dass eine Strecke, die zuvor für den Motor als wenig belastend galt, neu eingeschätzt werden muss.»

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