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Ecclestone: «Live klingen Motoren besser, aber...»

Von Vanessa Georgoulas
Bernie Ecclestone: «Die GP-Veranstalter beklagen sich, dass sie wegen des leisen Motorengeräuschs Besucher verlieren»

Bernie Ecclestone: «Die GP-Veranstalter beklagen sich, dass sie wegen des leisen Motorengeräuschs Besucher verlieren»

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone schimpft seit Wochen über den schlechten Sound der neuen Formel-1-Motoren. Während des zweiten freien Trainings von Malaysia hat er sie erstmals live gehört.

Bernie Ecclestones Ankunft sorgt im Fahrerlager immer für einen kleinen Wirbel – so auch in Malaysia, als der kleine Brite in Begleitung des Singapurer Ong Beng Seng während des zweiten freien Trainings durch die Boxengasse flanierte. Obwohl das Training auf dem Sepang International Circuit genug Action bot, schalteten die Kameras auf den kleinen Mann mit der grossen Brieftasche und seinen steinreichen Begleiter.

Dann folgte eine Szene, die das ganze Fahrerlager von Sepang amüsierte: Der renommierte Motorsport-Fotograf Lukas Gorys ergriff die Chance und erklärte dem Königsklassen-Oberhaupt, dass die Formel 1 mit den neuen V6-Turbo-Antriebseinheiten so schlecht wie noch nie klinge , weil diese viel zu leise seien. Der ehemalige Formel-1-Pilot und SkyTV-Experte Marc Surer kommentierte lachend: «Da ist der gute Lukas offenbar nicht lange genug dabei – zu meiner Zeit waren die Triebwerke auch nicht lauter. Aber ich glaube eher, er hat sich an das Heulen der letzten Jahre gewöhnt.»

Bei Ecclestone, der sich in den vergangenen Wochen mehrfach über den neuen Sound der Formel 1 beschwert hatte, stiess der deutsche Fotograf mit seiner Kritik hingegen auf offene Ohren. Der Formel-1-Rechteverwalter erklärte zwar: «Ich muss zugeben, dass der Motoren-Sound besser klingt als im Fernsehen.» Trotzdem ist Ecclestone überzeugt: «Wir müssen Mittel und Wege finden, um ihn hochzubringen.» Dann beginnt der 83-Jährige zu grinsen und erlaubt sich den zotigen Scherz: «Ich wäre selber froh, wenn ich ihn hochbrächte.»

Ecclestones Begleiter Seng ist jener Mann, der die Formel 1 in den asiatischen Stadtstaat gebracht und das Nachtrennen in Singapur zu einem sofortigen Klassiker gemacht hat. Er sagte: «Wie sich das Motorengebrüll durch die Häuserschluchten peitscht, ist ein wesentlicher Grund für die Faszination unseres Grand Prix. Bernie, ich will mein Geld zurück!»

Ecclestone ging auf den Einwand ein: «Und genau das ist derzeit mein Problem: die GP-Veranstalter beklagen sich, dass sie wegen des zu wenig lauten Motorengeräuschs Besucher verlieren.» In dieser Behauptung liegt jedoch ein Logikfehler: Wie soll so etwas bewiesen werden? Und wie kann ein Fan, der nicht zum Rennen kommt erklären, er habe aufgrund eines zu niedrigen Lärmpegels kein Ticket gekauft?

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