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Disqualifikation Daniel Ricciardo: FIA beugt vor

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo in Australien: Grosse Emotionen

Daniel Ricciardo in Australien: Grosse Emotionen

Der Autoverband FIA arbeitet hinter den Kulissen an einem neuen, zuverlässiger arbeitenden Benzindurchflussmesser. Damit sollten Streitfälle wie im März um Daniel Ricciardo passé sein.

Gut zwei Stunden nach dem Australien-GP vom vergangenen März war bei Daniel Ricciardo das meist präsente Lächeln auf einen Schlag erloschen. FIA-Technikpolizist Jo Bauer rapportierte: «Während des Rennens ist beim Fahrzeug mit der Nummer 3 eine konstant überhöhte Spritdurchflussmenge gemessen worden. Dies widerspricht Artikel 5.1.4 des Technischen Gesetzes, ich habe dies den Rennkommissaren zur Prüfung weitergeleitet.»

Für die meisten Fans war das Fach-Chinesich, daher: Worum ging es noch mal?

In der Saison 2014 ist nicht nur die maximale Spritmenge im Rennen beschränkt (auf 100 Kilo Kraftstoff, das entspricht rund 135 Litern, rund ein Drittel weniger als 2013). Es gibt auch eine Benzindurchfluss-Beschränkung von 100 Kilogramm pro Stunde. Diese wurde eingeführt, um kurzfristig höheren Verbrauch (wie im Qualifying, wo die Spritmenge freigestellt ist) zu unterbinden. Denn mit beliebig viel Sprit in die Brennräume eingespritzt, liesse sich die Leistung extrem erhöhen. Ob sich die Motorenhersteller das trauen würden, ist eine andere Frage – die Antriebseinheiten müssen fünf Rennwochenenden halten, das hat nichts mehr mit den Turbo-Minutenbrennern der 80er Jahre zu tun. Doch mit den Durchflussmessern gab es von Anfang an Ärger. Die von der FIA zur Verfügung gestellten Messgeräte der Firma Gill arbeiteten ungenau. Die Motorenhersteller schimpften, dass sich so der exakte Verbrauch nicht berechnen lasse. Die Abweichung von angestrebten 0,5 Prozent wurde teilweise um das Dreifache übertroffen!

Es kam, wie es kommen musste: Daniel Ricciardo blieb im Netz der FIA-Wächter hängen. Red Bull Racing konnte später vor dem Berufungsgericht in Paris zu wenig triftige Gründe nennen, um dem jungen Australier Rang 3 zurück zu erkämpfen. Gleichzeitig zeigte auch die Argumentation der FIA-Vertreter auf – mit den Sensoren ist leider nicht alles in Ordnung. Neue Disqualifikationen konnten nur verhindert werden, weil sich die Teams bei Messschwankungen inzwischen alle an Vorgaben der FIA halten, um auf der sicheren Seite zu bleiben.

Da dies jedoch das Grundproblem nicht löst, hat der Autoverband an einer anderen Lösung gearbeitet: Gemäss des hervorragenden Technikmagazins «Racecar Engineering» befindet sich ein neues Messgerät im letzten Stadium der Entwicklung und könnte noch 2014 zum Einsatz kommen. Das Produkt stammt von der Firma «Sentronics». Das Grundprinzip der Ultraschall-Messtechnik ist das Gleiche, jedoch soll der neue Sensor weniger störungsanfällig, kleiner und robuster sein.

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