Jacques Villeneuve: «Nico ist der größere Killer»

Von Petra Wiesmayer
 «Engelsgesicht» Nico Rosberg sei mit allen Wassern gewaschen, sagt Gerhard Berger

«Engelsgesicht» Nico Rosberg sei mit allen Wassern gewaschen, sagt Gerhard Berger

Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve, Gerhard Berger und RTL-Experte Christian Danner sehen in Nico Rosberg schon fast den Weltmeister 2014. Der betont jedoch, dass noch lange nichts entschieden sei.

Mit seinem dritten Sieg in dieser Saison hat Nico Rosberg nicht nur seine Führung in der WM-Wertung ausgebaut – er liegt jetzt 29 Punkte vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton – sondern auch Vater Keke überholt. Der Weltmeister von 1982 feierte in seiner gesamten Formel-1-Karriere fünf Siege, Nico stand am Sonntag in Österreich zum sechsten Mal ganz oben auf dem Podium und kann sich vor Lobeshymnen von allen Seiten kaum noch retten.

«Jeder fällt auf das brave Engelsgesicht von Nico rein, aber der ist längst mit allen Wassern gewaschen!», wird Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger von der Bild Zeitung zitiert und der Weltmeister von 1997, Jacques Villeneuve, gibt zu, dass er sich in seiner Einschätzung des 28-Jährigen geirrt hat. «Ich dachte, wie alle, Hamilton ist der größere Killer von beiden. Aber er zeigt in dieser Saison, dass es anders und Nico der größere Killer ist. Er hat in den letzten drei Rennen gezeigt, dass er dir das Messer in den Rücken rammt. Das musst du aber in diesem Geschäft machen, um Weltmeister zu werden.»

RTL-Experte Christian Danner ist in seiner Beschreibung zwar weniger drastisch, zählt aber verschiedene Gründe auf, wieso Nico Rosberg in diesem Jahr die WM-Krone holen werde. «Er fährt auf der Strecke viel härter und kompromissloser als früher. Er ist ein viel besserer Stratege als früher. Er hat kapiert, dass der Kampf innerhalb des Teams ganz wichtig ist. Er lässt sich nicht mehr übertölpeln von der Strategie seines Gegners Hamilton», sagt der 56-Jährige.

«Er ist besser geworden im Management von Sprit, Reifen, Bremsen. Er legt seine Latte von Rennen zu Rennen höher, pusht sich selbst, will in allen Bereichen besser werden! Er ist selbstkritisch, erkennt seine Fehler und will wissen, wie er sie ausmerzen kann. Er hinterfragt und durchblickt die Technik der komplizierten Autos, geht jedem kleinen Fehler auf den Grund. Er lässt nichts aus», lobt der ehemalige Formel-1-Pilot den Österreich-Sieger.

Am meisten zeigt sich Danner aber von der Konstanz des Mercedes-Piloten beeindruckt. «Die ist einmalig. Die habe ich zuletzt bei Schumacher gesehen.» Trotz dreier Siege und fünf zweiter Plätze in acht Rennen weiß Rosberg, dass die Konkurrenz nicht schläft in Spielberg auch schon näher gerückt war.

«Natürlich gibt mir jedes Qualifying und jedes Rennen mehr Selbstvertrauen. Das hilft. Und die 29 Punkte Vorsprung sind ein schöner Puffer. Aber es ist viel zu früh jetzt schon weiter zu denken. Ich genieße die Momente, und die sind gerade gut», stellte er fest. «Wir müssen vorsichtig sein. Williams war überraschend schnell, und bei uns lief nicht alles so perfekt wie es aussah. Nächstes Mal müssen wir einen besseren Job erledigen», betonte er und der Mercedes-Aufsichtsrats-Vorsitzende Niki Lauda schloss sich seinen Fahrer an.

«Wie schnell plötzlich diese Williams an uns rankamen beunruhigt mich. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, sondern müssen das analysieren und weiter Gas geben», betonte der 65-Jährige. Etwas gelassener sah dagegen Toto Wolff die Situation in Österreich. Mercedes habe nicht alles gezeigt, wozu man fähig sei, denn: «Wir hatten Angst, dass das gleiche Problem wie in Montreal auftauchen könnte, nämlich dass die Elektronikboxen um den Elektroantrieb wieder erhitzen. Deshalb sind wir etwas gedrosselter gefahren.»

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